GEW kritisiert Testkonzept für Schulen

Nachricht 18. März 2021

Hannover (epd). Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat den von Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) vorgelegten Plan für Selbsttests an Niedersachsens Schulen kritisiert. Das Ziel des Testens an sich sei richtig, ansonsten beschreite Tonnes Konzept einen völlig falschen Weg, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth am Mittwoch. Mit den Regelungen werde ein bürokratisches Ungetüm geschaffen, das Überlastung und Scheinsicherheit produziere.

Dem Minister zufolge sollen die Beschäftigten an Schulen die Kinder und Jugendlichen erstmals in den Tagen vor den Osterferien und in der Folge einmal wöchentlich auf das Coronavirus testen. "Einmaliges, wöchentliches Testen reicht längst nicht aus und schafft nur Scheinsicherheit", erklärte Pooth. Zudem sollten sämtliche Arbeiten im Zusammenhang mit den Tests von den Schulbeschäftigten geleistet werden, was deren Überlastung weiter verschärfe.

Das Ministerium beschreibt der GEW zufolge zahlreiche Pflichten zur Dokumentation des Eingangs der Tests-Kitts, ihrer Lagerung und Verteilung sowie zur Durchführung der Tests. Zudem müssten Einverständniserklärungen ausgestellt und eingesammelt, Kinder bei positiven Ergebnissen betreut und die Eltern informiert werden. Darüber hinaus gebe es umfangreiche Verfahren zur detaillierten Protokollierung, bis hin zum Umgang mit der Entsorgung des Testmaterials.

"Die Bürokratie wird hier auf die Spitze getrieben, was völlig inakzeptabel ist", betonte Pooth. Selbsttests könnten zu Hause, in Testzentren oder durch mobile Teams vorgenommen werden: "Statt dieser Pläne brauchen die Schulen nach Ostern ein bürokratiearmes Verfahren, das alle vor Ort schützt und nicht noch stärker belastet." (7113/17.03.21)

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