Hanau-Gedenken: Antisemitismusbeauftragter mahnt zu Toleranz

Nachricht 18. Februar 2021

Braunschweig/Berlin (epd). Zum ersten Jahrestag des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, dazu aufgerufen, als Gesellschaft zusammenzustehen und mutig für Weltoffenheit, Toleranz und demokratische Werte einzustehen. "Gemeinsam wollen wir der Opfer gedenken und deutlich machen, dass in unserer Gesellschaft kein Platz sein darf für Gewalt, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).

"Der schreckliche Anschlag von Hanau wird uns immer Mahnung sein, welche Gefahr Hass und Hetze für unsere Gesellschaft und damit letztlich auch für jeden einzelnen von uns ist", erklärte Klein. Die Opfer seien aus der Mitte der Gesellschaft gerissen worden. "Antisemitismus und Rassismus liegen eng beieinander, sie richten sich gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung", warnte Klein: "Sie wollen ausgrenzen, einschränken, zerstören."

Am Freitag vor einem Jahr, am 19. Februar 2020, hatte ein Mann in Hanau an mehreren Tatorten neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst. Ein Gutachten diagnostizierte bei dem Täter paranoide Schizophrenie, auf die eine Ideologie mit rassistischen Elementen aufgesetzt gewesen sei.

epd lnb bas mir
# epd-Service