Oberlandeskirchenrat warnt vor Verengung des schulischen Lernens

Nachricht 16. Februar 2021

Wolfenbüttel (epd). Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer, Bildungsverantwortlicher der evangelischen Landeskirche in Braunschweig, hat den Vorschlag in der "10-Punkte-Agenda" des Niedersächsischen Kultusministeriums kritisiert, wonach Schulen unter anderem mehr Stunden für sogenannte Kernfächer zu Lasten anderer Fächer wie etwa Musik, Sport oder Religion einsetzen sollen. Darin sehe er eine "gefährliche Verengung des schulischen Lernens", teilte die Landeskirche am Dienstag mit. "Kinder brauchen mehr als Lesen, Schreiben, Rechnen", betonte Hofer. Wichtig seien in der Pandemie gerade die Fächer, die existenzielle Fragen aufnehmen, das leibliche und seelische Gleichgewicht stärken und Orientierung geben.

Zusammen mit anderen Bildungsverantwortlichen aus niedersächsischen Kirchen zeigte sich Hofer besorgt über eine zunehmende herkunftsbedingte Ungleichheit. Kinder aus schwierigen Lebensverhältnissen hätten schlechtere Chancen und drohten zurückzubleiben: "Hier ist es von besonderer Bedeutung, die Resilienz zu fördern und die Lernfähigkeit der Kinder vielseitig zu stärken." Hofer forderte, die Fächer in der Schule aufrecht zu erhalten, in denen es um Gesundheit, Bewegung, persönlichen Ausdruck, Verletzlichkeit und Hoffnung gehe. Nur ein umfassender Bildungsansatz führe zu einer erfolgreichen Aneignung von Kernkompetenzen.

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