Bistum Hildesheim steuert wegen Corona-Pandemie auf Defizit zu

Nachricht 08. Dezember 2020

Hildesheim/Bremen (epd). Das katholische Bistum Hildesheim steuert erstmals seit 2014 im laufenden Jahr auf ein Haushaltsdefizit zu. Ursache dafür seien unter anderem wegbrechende Kirchensteuereinnahmen aufgrund der Corona-Pandemie, teilte das Bistum am Samstag nach einer Online-Sitzung des Diözesankirchensteuerrates mit. Auch höhere Rückstellungen für Anerkennungszahlungen an Betroffene sexualisierter Gewalt sowie außerplanmäßige Ausgleichszahlungen an andere Bistümer bei der Abrechnung von Kirchensteuern zurückliegender Jahre spielten eine Rolle.

Ursprünglich war in diesem Jahr bei einem Etatvolumen von 217,4 Millionen Euro ein Plus von 16 Millionen Euro geplant. Nun rechnet der Kirchensteuerrat mit einem Minus im einstelligen Millionenbereich. Finanzdirektorin Anja Terhorst sagte, Sparsamkeit sei das Gebot der Stunde. Das Bistum müsse sich auf "sendungs- und systemrelevante Aufgaben" wie Verkündigung und Mission konzentrieren. Außerdem müssten Strukturen vereinfacht werden. Die positive Entwicklung der Kirchensteuereinahmen der vergangenen zehn Jahre sei beendet.

Auch für 2021 rechnet die Diözese bei einem Wirtschaftsplan von dann 212,5 Millionen Euro mit einem Defizit. Ein Minus von 5,6 Millionen Euro solle durch einen Griff in die Rücklagen ausgeglichen werden, hieß es. Die Planungen gingen im Vergleich zu 2019 von einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen in Höhe von rund zehn Prozent aus, was in absoluten Zahlen etwa 18 Millionen Euro entspreche.

Das Bistum Hildesheim gehört eigenen Angaben zufolge zu den ältesten Diözesen in Deutschland. Es umfasst mit 30.000 Quadratkilometern weite Teile Niedersachsens sowie Bremen-Nord und Bremerhaven. Dazu gehören in 17 Dekanaten und 119 Pfarrgemeinden rund 592.000 Kirchenmitglieder. Geleitet wird das Bistum von Bischof Heiner Wilmer, Bischofskirche ist der Mariendom in Hildesheim.

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