Lauterbach: Schulbetrieb wird in Corona-Krise zu hohem Risiko

Nachricht 16. November 2020

Braunschweig/Berlin (epd). Angesicht der verschärften Corona-Lage warnt der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach vor einer Fortsetzung des bisherigen Schulbetriebs. "Wir kommen in eine Situation hinein, wo der Schulbetrieb für Kinder, Lehrer, Eltern und Großeltern zu einem hohen Risiko wird", sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Er riet dringend dazu, die Schulklassen aufzuteilen. Eine Möglichkeit sei, Präsenzunterricht und Homeschooling im wöchentlichen Wechsel anzubieten.

Lauterbach forderte darüber hinaus, "im Winter durchgehend mit Maske" zu unterrichten. Außerdem sollten mobile Luftfilteranlagen bereitgestellt werden, die viel wirksamer seien als das regelmäßige Lüften. "Die Anschaffung lohnt sich. Auch im Herbst 2021 werden wir sie noch brauchen", erklärte der SPD-Politiker.

Lauterbach kritisierte Mängel bei der Pandemiebekämpfung an den Schulen. "Wir hatten jetzt acht Monate Zeit, die Teilung der Schulklassen und ein wirkungsvolles Homeschooling vorzubereiten. Daher ist es sehr schwer erklärbar, dass man immer noch darauf hofft, es mit Maskentragen und Lüften zu schaffen", sagte er. "Einige Schulen setzen sogar allein auf das Lüften. Das kann nicht funktionieren."

Der SPD-Politiker mahnte: "Gelingt es uns nicht, den Unterricht neu zu organisieren, werden wir keine andere Wahl haben, als die Weihnachtsferien künstlich zu verlängern oder eine zusätzliche Ferienepisode etwa im Februar einzulegen. Wenn wir einfach so weitermachen, wird der Schulausfall noch größer." Lauterbach sprach sich dennoch dafür aus, die Schulen auf jeden Fall offen zu halten. "Aber die Art und Weise, wie die Schulen jetzt betrieben werden, ist nicht sicher genug", betonte er.

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