Regionalbischof Klahr fordert "verantwortete Freiheit"

Nachricht 28. Oktober 2020

Emden (epd). Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen und mit Blick auf den Reformationstag am Sonnabend (31. Oktober) hat der Emder Regionalbischof Detlef Klahr zur "verantworteten Freiheit" aufgerufen. "Freiheit in diesem Sinne meint anderes, als sich selbst alle möglichen Freiheiten herauszunehmen", sagte der leitende evangelische Theologe am Dienstag. Diese Freiheit sich selbst und anderen gegenüber habe ihren Grund in der Verbundenheit mit Gott: "Er schenkt die Kraft, sich für andere einzusetzen und dem Schutz des Lebens zu dienen. Daran zu erinnern, ist in unserer Zeit besonders wichtig."

Freiheit sei ein reformatorisches Grundanliegen, führte Klahr aus. Der Feiertag biete Gelegenheit, das Thema als reformatorisches Programm in den Blick zu nehmen.

Der Regionalbischof lädt am Sonnabend zusammen mit Vertretern anderer christlicher Konfessionen zu einem ökumenischen Festgottesdienst ein, der um 11 Uhr in der Emder Martin-Luther-Kulturkirche beginnt. Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) will bei dieser Gelegenheit ein Grußwort sprechen. "Wir setzen uns dafür ein, in einer Gesellschaft, die immer mehr in Einzelteile zu verfallen droht, den Geist der Geschwisterlichkeit und der Solidarität zu leben", bekräftigte Klahr.

Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren. Die vom damaligen Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden zum Ausgang einer christlichen Erneuerungsbewegung. Während der Gedenktag früher zur Abgrenzung der Protestanten gegenüber katholischen Christen genutzt wurde, wird er heute im Geist der Ökumene gefeiert - in diesem Jahr unter strengen Corona-Auflagen.

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