Göttinger Friedensforum plant Kundgebung am Antikriegstag

Nachricht 21. August 2020

Göttingen (epd). Mit einer Kundgebung auf dem örtlichen Marktplatz will das Göttinger Friedensforum am 1. September an den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 81 Jahren erinnern und vor einem neuen Rüstungswettlauf warnen. "Mit seinem Überfall auf Polen riss Nazi-Deutschland 1939 die Welt in den Abgrund eines bestialischen Krieges, der unermessliches Leid über die Menschen brachte und 60 Millionen Tote forderte", heißt es in dem Aufruf.

Zugleich erreiche der nukleare Rüstungswettlauf neue Ausmaße. Die globalen Rüstungsausgaben beliefen sich inzwischen auf zwei Billionen US-Dollar, hieß es. Deutschland sei nicht nur viertgrößter Rüstungsexporteur weltweit, auch unter den Ländern mit den höchsten Rüstungsausgaben sei die Bundesrepublik auf den siebten Platz vorgerückt.

Die aktuellen Pläne zur Beschaffung von F-18-Kampfflugzeugen mit Atomwaffenträgersystemen und zur Bewaffnung von Kampfdrohnen seien nur zwei Beispiele dafür, "wie im Schatten von Corona grundlegende rüstungspolitische Entscheidungen für die künftige Ausrichtung der Bundeswehr gefällt werden". Stattdessen müsse sich die Regierung endgültig von der Vorgabe der Nato lösen, zwei Prozent des Bruttoinlandproduktes für Rüstung auszugeben, so die Forderung.

Der 1. September gilt nur in Deutschland als Antikriegstag. Erstmals wurde in der Sowjetischen Besatzungszone am 1. September 1946 ein "Weltfriedenstag der Jugend" begangen. Seit Beginn der 1950er Jahre wurde in der DDR der 1. September als "Tag des Friedens" bezeichnet, an dem die Menschen bei die Versammlungen und Kundgebungen für den Weltfrieden eintreten sollten. In der Bundesrepublik ging die Initiative für diesen Gedenktag vom DGB aus, der erstmals am 1. September 1957 unter dem Motto "Nie wieder Krieg" zu Aktionen aufrief. Auch seit der Wiedervereinigung gibt es an diesem Tage jährlich Veranstaltungen.

epd lnb rmp mir
epd-Service

Info
Die Kundgebung beginnt am 1. September um 17 Uhr

Orte
Markt, 37073 Göttingen