EKD beschließt Aufarbeitungsstudie zu sexualisierter Gewalt

Nachricht 20. Juni 2020

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat eine Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt beschlossen. Die 20 Landeskirchen stimmten der Beauftragung am Mittwochabend in einer digitalen Sitzung der Kirchenkonferenz einstimmig zu, wie die EKD am Donnerstag in Hannover mitteilte. Ein unabhängiger Forschungsverbund solle von Oktober an in mehreren Teilstudien Ursachen und Besonderheiten von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche untersuchen.

"Wir wollen mit den Studien klären, welche besonderen Risikofaktoren für Missbrauch in der evangelischen Kirche und der Diakonie bestehen, etwa in Bezug auf Kinder- und Jugendarbeit, Jugendfreizeiten und Pfadfinderarbeit", sagte Bischöfin Kirsten Fehrs als Sprecherin des EKD-Beauftragtenrates zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Dabei seien nicht nur Pfarrpersonen im Blick, sondern auch andere haupt- und nebenberufliche Mitarbeitende sowie Ehrenamtliche. "Wir wollen Geschehenes rückhaltlos aufarbeiten, um so dafür Sorge zu tragen, dass künftiges Leid und Gewalt in Kirche und Diakonie bestmöglich verhindert werden", betonte Fehrs.

Die 3,6 Millionen Euro teure Studie soll den Angaben zufolge innerhalb von drei Jahren Ergebnisse liefern. Sie werde intensiv von Betroffenen begleitet, sagte Fehrs. Die Untersuchung ist Teil eines Maßnahmenpakets zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, das die Synode der EKD im November 2018 beschlossen hatte. Seitdem hat die evangelische Kirche unter anderem einen Beauftragtenrat zum Schutz vor sexualisierter Gewalt eingerichtet sowie die unabhängige "Zentrale Anlaufstelle.help" für Betroffene.

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