Hospize verzeichnen in Corona-Krise starken Spendenrückgang

Nachricht 28. Mai 2020

Celle (epd). Die ambulanten und stationären Hospize in Niedersachsen verzeichnen seit Beginn der Corona-Krise einen massiven Rückgang an Spenden. Es scheine so, dass Firmen und andere Spender die Sorgen und Nöte der Hospizarbeit zurzeit nicht wahrnähmen, sagte die Vorsitzende des Landesstützpunktes Hospizarbeit und Palliativversorgung, Marlies Wegner, am Dienstag in Celle. Auch Benefizveranstaltungen könnten aktuell nicht stattfinden. Dies könne langfristig verheerende Folgen haben.

Die Finanzierung der ambulanten Hospizdienste beruhe auf zwei Säulen, erläuterte Wegner. Zum einen erhielten sie auf Antrag Zuschüsse von den Krankenkassen, um Teilbereiche der Kosten zu decken, für andere Bereiche ihrer Aufgaben seien sie von Spenden abhängig. So sei die Trauerarbeit komplett von der Finanzierung durch die Kassen ausgeschlossen.

Die stationären Hospize bekämen von den Krankenkassen einen sogenannten Tagesbedarfssatz, der das wirtschaftlich Notwendige der Kosten decken solle. Auch hier sei die Begleitung Trauernder von der Finanzierung ausgeschlossen. Darüber hinaus müssten die Hospize fünf Prozent des anerkannten Tagesbedarfssatzes über Spenden decken.

Für Erkrankte und deren Angehörige entstünden für die Begleitung oder Aufnahme im Hospiz keine Kosten. Den Hospizen sei es nach wie vor sehr wichtig, dass keine Begleitung aus Kostengründen verhindert werde, betonte Wegner. Sollte das Spendenaufkommen nicht in absehbarer Zeit wieder ansteigen, seien ambulante Hospizdienste und auch stationäre Hospize in ihrer Existenz bedroht. Der Landesstützpunkt vernetzt die Initiativen und Einrichtungen der Hospizarbeit und Palliativmedizin in Niedersachsen.

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