Kinderschutzbund: Wohl der Kinder in Corona-Krise im Auge behalten

Nachricht 21. April 2020

Hannover (epd). Der Kinderschutzbund Niedersachsen warnt davor, in der Corona-Krise das Wohl der Kinder aus den Augen zu verlieren. Beim Kampf gegen das Virus müssten die Rechte von Kindern und Jugendlichen auf ein gesundes Aufwachsen sowie auf Bildung und Teilhabe im Blick bleiben, sagte der Landesvorsitzende Johannes Schmidt am Montag in Hannover. "Es geht nicht bloß um den Verzicht auf ein bisschen Freizeitspaß. Vielmehr drohen jungen Menschen ernsthafte Entwicklungsschäden, wenn die aktuelle Situation zu lange anhält." Für die gesunde Entwicklung von Kindern seien soziale Kontakte eine unabdingbare Voraussetzung.

Die Corona-Krise könne teils massive gesundheitliche Auswirkungen auf viele der 13 Millionen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Deutschland haben, sagte Schmidt. "Eine monatelange Zwangsisolation von Heranwachsenden führt in vielen Fällen zu Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und anderen Symptomen einer depressiven Verstimmung."

Auch die für Chancengerechtigkeit so wichtige Förderung und Unterstützung stehe auf dem Spiel. Dadurch werde die Schere zwischen benachteiligten und privilegierten Kindern beinahe täglich größer, mahnte Schmidt. "Insofern gehört zur erfolgreichen Bekämpfung der Krise unbedingt dazu, bei Maßnahmen wie Schul- und Kita-Schließungen das Augenmaß nicht zu verlieren."

Vorschulkindern bis zum Sommer den Besuch der Kita zu verbieten, wäre in höchstem Maße erklärungsbedürftig, unterstrich Schmidt: "Eine Gesellschaft, die diese Krise nachhaltig und ohne allzu große Folgeschäden überstehen will, darf bei aller verständlichen Sorge vor einem neuartigen Virus nicht ihre jüngsten Mitglieder auf der Strecke lassen."

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