Muslime in Niedersachsen fordern besseren Schutz

Nachricht 17. Januar 2020

Osnabrück/Hannover (epd). Angesichts wiederholter Angriffe auf Muslime, Moscheen und einen muslimischen Friedhof in Northeim fordert der niedersächsische Ditib-Chef Ali Ünlü einen besseren Schutz für die Muslime im Land: "Diese Vorfälle hören nicht auf. Worte gehen in Taten über, und die Gewaltbereitschaft steigt. Das macht mir Angst", sagte Ünlü der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).

Es sei gut, dass nach dem Attentat von Halle Synagogen verstärkt geschützt würden. Der Ditib-Vorsitzende für Niedersachsen und Bremen forderte dies auch für Moscheen. Er habe allerdings derzeit den Eindruck, "dass die Verantwortung für die Sicherheit der Muslime in Niedersachsen bei uns liegt". Diese Verantwortung könne der Verband nicht übernehmen. "Wir sind keine Sicherheitsexperten."

Ünlü bemängelte, der Landesregierung fehle ein Sicherheitskonzept. Zuletzt habe es zu dem Thema im Herbst vergangenen Jahres Gespräche in Hannover gegeben. Er wünsche sich jedoch einen regelmäßigen Austausch zwischen Muslimen, Innenministerium und Verfassungsschutz: "Ich habe das Gefühl, man nimmt uns nicht ernst. Muss erst noch etwas Schlimmeres passieren?"

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