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Brasilianischer Bischof setzt Hoffnungen in Amazonas-Synode

Nachricht 07. Oktober 2019

Münster/Visbek (epd). Der brasilianische Bischof Johannes Bahlmann erhofft sich von der in Rom tagenden Amazonas-Synode Lösungsansätze für die Probleme der katholischen Kirche in Südamerika wie etwa den Priestermangel. Um dem Sendungsauftrag gerecht zu werden, seien im Amazonasgebiet neue Wege und Formen für das christliche Leben notwendig, erklärte Bahlmann am Samstag beim Ordenstag im Bistum Münster. "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir gemeinsam die Kirche erneuern und die Glaubensweitergabe garantieren können." Auch den Traditionen der indigenen Völker müsse dabei Aufmerksamkeit geschenkt werden, sagte der Bischof, der seit Sonntag an der Synode in Rom teilnimmt.

Das von ihm geleitete Bistum Óbidos sei halb so groß wie Deutschland, berichtete Bahlmann, der gebürtig aus Visbek im niedersächsischen Teil des Bistums Münster stammt und seit fast 40 Jahren in Brasilien lebt. Für diese riesige, aber dünn besiedelte und schwer zugängliche Region gebe es rund 30 hauptamtliche Priester. Viele Gemeinden würden deshalb von ehrenamtlichen Laien geleitet. 

Auch um die medizinische Versorgung der Menschen kümmere sich die Kirche, erklärte der Bischof. Auf seine Initiative hin sei ein von den Franziskanern betriebenes Krankenhausschiff mit den wichtigsten medizinischen Fachabteilungen, Ärzten und Pflegekräften an Bord auf dem Amazonas unterwegs. Es solle die gesundheitliche Versorgung für rund 700.000 Menschen sichern, die auf einer Strecke von 1.000 Kilometern in Dörfern am Amazonas leben und keine Möglichkeit haben, einen Arzt in der Stadt aufzusuchen, sagte Bahlmann, der selbst der Ordensgemeinschaft der Franziskaner angehört. 

Papst Franziskus hat am Sonntag in Rom gemeinsam mit Bischöfen, Ordensleuten und Experten aus aller Welt mit einer Messe im Petersdom die Amazonas-Synode eröffnet. Bei der dreiwöchigen Versammlung unter dem Titel "Amazonien - Neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie" geht es vorrangig um Umweltzerstörung, die Lage der Indigenen und Priestermangel in dem neun Länder umfassenden Gebiet. Zum Abschluss wird die Versammlung ihre Vorschläge dem Papst vorlegen. Bischofssynoden haben allein beratenden Charakter.

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