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Berliner Fotografin Fritz gewinnt ersten Friedenspreis für Fotografie

Nachricht 22. Oktober 2019

Osnabrück/Berlin (epd). Die Berliner Fotografin Johanna Maria Fritz (25) hat den erstmals verliehenen Deutschen Friedenspreis für Fotografie gewonnen. Sie nahm die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am Samstagabend im Museumsquartier Osnabrück entgegen, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. Fritz wurde für ihre Fotoserie "Like a Bird" geehrt. Dabei zeigt sie Zirkus-Aufnahmen aus mehreren krisengeschüttelten Ländern des Nahen und Mittleren Ostens.

Auf ihren Bildern sind Clowns aus Gaza ebenso zu sehen wie Seiltänzer aus dem Kaukasus, Zirkusschulen in Afghanistan oder ein Zirkus im Iran. Die Stadt Osnabrück hatte den Wettbewerb für Profi-Fotografen gemeinsam mit dem Papier-Hersteller "Felix Schoeller Group" ausgeschrieben.

Der Preisträgerin sei es gelungen, mit ihren Bildern eine universelle Lebensfreude darzustellen, die sich auch von Konflikten und Gewalt nicht ersticken lasse, heißt es in der Begründung der Jury. Die jeweiligen Krisenkontexte dienten als Hintergrund für menschliche Kreativität und Vielfalt. Die Künstler träten in den Vordergrund und verbreiteten Hoffnung, Schönheit, Freude und Lachen: "Es ist auch fotografisch eine ganz und gar friedliche Arbeit, die leiser Hoffnung Ausdruck verleiht - und dem politischen Clown eine Stimme."   

Insgesamt beteiligten sich Fotografen aus 43 Ländern an dem Wettbewerb. Die eingereichten Arbeiten sollten sich künstlerisch mit den Voraussetzungen, dem Gelingen und dem Scheitern von Frieden auseinandersetzen. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) sagte, Osnabrück sei als Stadt des Westfälischen Friedens von 1648 dem Friedensthema besonders verpflichtet.

Johanna Maria Fritz wurde an Schulen für Fotografie in Berlin ausgebildet und arbeitet für Zeitungen und Magazine. Ihre Bilder wurden bereits in Deutschland, Frankreich und der Schweiz sowie in China, Australien und den USA ausgestellt. Die Fotoserie "Like a Bird" sowie die Serien vier weiterer Fotografen aus Deutschland, Frankreich und Schweden, die für den Preis nominiert waren, sind bis zum 8. März 2020 in einer eigenen Ausstellung im Museumsquartier zu sehen.

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