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Theologin: Interesse am Religionsunterricht stabil

Nachricht 22. September 2019

Hannover (epd). Der christliche Religionsunterricht an den Schulen wird nach Angaben der evangelischen Bildungsexpertin Kerstin Gäfgen-Track auch von vielen konfessionslosen Kindern und Jugendlichen besucht. Das sei ein Beleg für das Interesse an dem Fach und spreche für die Qualität und Stabilität des Unterrichtes, sagte Gäfgen-Track am Donnerstag in Hannover. In Niedersachsen nähmen zurzeit 75 Prozent der Schülerinnen und Schüler am Religionsunterricht teil. Gäfgen-Track ist Oberlandeskirchenrätin in Hannover und Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen für Bildung und Theologie.

In der vergangenen Woche war eine Statistik bekanntgeworden, nach der die Zahl der Teilnehmer am konfessionellen Religionsunterricht in Niedersachsen von 84,3 Prozent im Jahr 1990 auf 75 Prozent gesunken ist.
Gäfgen-Track verwies darauf, dass sich die Gesellschaft in den vergangenen 30 Jahren verändert habe. Inzwischen habe etwa jeder zweite Schüler einen Migrationshintergrund. Viele von ihnen hätten muslimische Eltern.

Für die multireligiöse und multikulturelle Gesellschaft sei der Religionsunterricht von großer Bedeutung, unterstrich die Theologin. "Er vermittelt Kompetenzen nicht nur in der eigenen Religion, sondern in unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen." Das Fach wolle den Dialog von Menschen verschiedener Prägung fördern sowie Wege gemeinsamer Verantwortung für die globale Zivilgesellschaft aufzeigen. Deshalb sei es an den Schulen unverzichtbar.

Neben dem evangelischen, katholischen oder konfessionell-kooperativen Religionsunterricht wird in Niedersachsen auch muslimischer und alevitischer Unterricht sowie in Einzelfällen auch jüdischer und orthodoxer Unterricht erteilt. Wer daran nicht teilnehmen möchte, wählt das Fach "Werte und Normen" oder Philosophie.

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