Eltern zusammen mit ihren Töchtern und Söhnen im Konfirmandenunterricht? Diese zunächst ungewöhnliche Frage hat eine positive Antwort gefunden in dem mit Erfolg durchgeführten Projekt ElternKonfer. Hierzu treffen sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden mit (einigen) Müttern und Vätern zu einem themenbezogenen Nachmittag, um generationenübergreifend voneinander und miteinander zu lernen und ein Stück des Glaubensweges in der Konfirmandenzeit gemeinsam zu gehen. Dabei können die Konfirmandeneltern sowohl über den Konfirmandenunterricht ihrer Kirchengemeinde erfahrungsorientiert informiert werden und zugleich auch (wieder) einen Zugang zu "Kirche" finden.
Bei den Durchführungen zeigte sich, dass es für die Eltern selbst spannend und zugleich anregend war, zusammen mit ihren Kindern etwas thematisch zu erarbeiten und zugleich mit den andern Eltern gemeinsam etwa in der Kirchengemeinde zu erleben. Viele der Erwachsenen zeigten sich auch interessiert an dem Thema "Glauben" und sie waren neugierig darauf zu sehen, wie denn heute Konfirmandenunterricht abläuft.
Die Konfirmandinnen  und Konfirmanden selbst waren im  Vorfeld allerdings sehr reserviert.  Eine (Wieder-) Begegnung mit ihren  Eltern auch an diesem Ort ließ sie  zunächst nur skeptisch auf dieses  Treffen zugehen. Da der "ElternKonfer"  auch inhaltlich  Teil des Konfirmandenunterrichts und damit für die  Konfirmandinnen und  Konfirmanden verpflichtend war, war die Begrenzung  auf ein einmaliges  Zusammensein wichtig.
  
Grundsätzliches
Beim ersten Elternabend zu Beginn der Konfirmandenzeit wurde bereits darauf hingewiesen, dass im Laufe der Konfirmandenzeit auch das Angebot eines "ElternKonfer" stattfinden kann. Dabei waren Hinweise wichtig, dass es weder für die Eltern noch für die Kinder um eine Prüfungssituation gehen würde, sondern um die Chance, sich wechselseitig Einblick zu gewähren und ein Miteinander-und-Voneinander-Lernen zu eröffnen.
Mit Blick auf die umsichtige Vorbereitung war eine rechtzeitige Einladung zum vorgesehenen Termin wichtig – mit der Bitte um verbindliche Rückantwort. Als Zeitpunkt für ein gemeinsames Treffen zeigte sich ein Samstagvormittag oder Samstagnachmittag als am besten geeignet. Klar war im Vorfeld: die Veranstaltung kann nur stattfinden, wenn sich genügend Eltern – mindestens halb so viele Eltern wie Konfirmandinnen und Konfirmanden – anmelden und teilnehmen.
Der  Rahmen des Zusammenkommes sollte - wie auch sonst  im  Konfirmandenunterricht – einladend und freundlich sein. In der Pause   wurden Kaffee, Tee und Kaltgetränke bereitgestellt. Die Eltern waren   gebeten worden, etwas zum Essen mitzubringen.
  
Thematisches
Bei  dem im Folgenden skizzierten Treffen ging es  thematisch um den ersten  Artikel des Glaubensbekenntnisses als Teil der  entsprechenden  Unterrichtseinheit im Konfirmandenunterricht. Die  Intention mit Blick  auf die Teilnehmenden dabei war, Antworten zu suchen  und zu finden auf  die Frage: An was für einen Gott glaube ich? Dabei  sollten biblische  Gottesbilder eine Rolle spielen und es sollte deutlich  werden, dass  jedes Gottesbild, jede Gotteserkenntnis, jeder Glaube  immer nur  Fragment sein kann. Gleichzeitig sollten die bereits  entdeckten,  gefundenen und entwickelten Fragmente des eigenen Glaubens  auch  wahrgenommen und gewürdigt werden.
  
Material
Zum Einstieg:
- Ein aus vier Puzzleteilen zusammengesetzter Holzbär o. ä.
 
-  Tücher zum Verbinden der Augen, Tuch für die Mitte. 
 
 
Zur 2. Phase:
- Sechs (je nach Größe der Gruppe) vorbereitete Tische mit Papier für ein "stummes Gespräch" (Schreiben ohne zu reden)
 
-   in der Mitte jedes Tisches ein Symbol für ein Gottesbild (z. B.  Hirte,  Licht, Auge, Fragezeichen, Wurzel o. ä.) sowie ein weißes Blatt,  um  andere Bilder zu ermöglichen
 
-  Stifte in genügender Anzahl
 
-  Dazu eine ruhige Musik, die Anfang und Ende des "stummen Gespräches" kennzeichnet. 
 
 
Zur 3. Phase:
- Sechs (s. o.) Tische mit je einem festen DIN-A-2-Papier, Stifte
| Zeit | Inhalt | Form | 
| 20 min Zeitrahmen | Begrüßung, evtl. Informationen über KU, Aktionen der Konfirmandinnen und Konfirmanden, den organisatorischen Rahmen des Treffens vorstellen (Zeitrahmen), evtl. ein gemeinsames "Aufwärmspiel", bei denen die Eltern und Konfirmanden gemischt werden | Stuhlkreis | 
| 20 min 1. Phase | 
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| 20 min 2. Phase | 
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| 30 min Pause | Kaffee, Tee, kalte Getränke, Kekse und Kuchen, Zeit zum Klönen | eher informell | 
| 15 min/ 30 min | Gespräch: Welcher Gott wurde mir nahegebracht? Was war einengend, was war hilfreich für mein Leben? Belangreiche, belanglose Gottesbilder. | Stuhlkreis | 
| 3. Phase | Zum Apostolikum, Glaubensbekenntnisse auch als kontextuell. Wie würde ich meinen Glauben formulieren? In sechs Gruppen á ca. sechs Personen wird ein Entwurf von einem 1. Artikel eines Glaubensbekenntnisses. "Ich glaube an Gott, der/die...", entworfen und auf Plakaten festgehalten, aufgehängt und besprochen. | Tischgruppen, Eltern und Konfis gemischt | 
| 30 min | Als Abschluss des gemeinsamen Treffens folgten 
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| Zum Schluss | Insgesamt sollten zweieinhalb Stunden nicht allzu weit überschritten werden. | 
 Im Rückblick
Der  ElternKonfer wurde allseits gut angenommen. Sogar  die Konfirmandinnen  und Konfirmanden befanden im Rückblick, es habe  Spaß gemacht. Neben  Eltern, die sich der Kirchengemeinde verbunden  wussten, waren auch  Eltern mit dabei, die sich selber als ausgesprochen  "unkirchliche"  Eltern ansahen. Für neuhinzugezogene Menschen war das  gemeinsame  Treffen darüber hinaus ein wichtiger Schritt im Kennen lernen  von  Menschen am neuen Lebensort und ein Hineinwachsen in die   Kirchengemeinde. Mitbedacht werden muss für diese Veranstaltungsform die   gründliche und rechtzeitige Vorplanung und die Zeit für die   Durchführung.
  
M1
Die Geschichte von den Blinden und dem Elefanten
(in Stichworten)
| Es gab eine Stadt, in der nur Blinde lebten. Als sie gefragt wurden, wie denn ein Elefant sei, Und alle wunderten sich sehr. So reden wir Menschen von Gott, | 
 
