Inboxing - Unboxing. Konfis packen eine Themenbox ein und aus

von Andreas Behr

 

 

Idee: Konfis setzen sich mit einem Thema wie z.B. „Hoffnung“ auseinander, indem sie Symbole dafür finden und sich mit den Symbolen anderer befassen. Dazu entstehen Konfi-Ketten, in denen nach dem Stille-Post-Prinzip einzelne Konfis zunächst Symbole suchen und diese in eine Box packen. Diese Box wird dann wiederum von einer weiteren Person ausgepackt, die das Auspacken kommentiert und Assoziationen zu den Symbolen äußert. Danach packt diese Person die Box erneut, wobei sie Symbole austauschen kann. Angestoßen wird die Kette durch Teamer*innen, d.h. diese packen die erste Box einer Kette. 

Diese Idee ist inspiriert von den sogenannten Unboxing-Videos im Internet. 
Wikipedia beschreibt „unboxing“ folgendermaßen: „Unboxing (vom engl. to unbox für „auspacken“) ist ein Begriff aus der Netzkultur. Er bezeichnet ein Online-Video, das von einer Person aufgezeichnet, kommentiert und auf einem Internet-Videoportal veröffentlicht wird. Das Video zeigt, wie ein Produkt der Verpackung entnommen und vorgestellt wird.“ 1)

Unboxing-Videos sind bei vielen Jugendlichen recht beliebt. Inboxing ist dagegen noch kein Trend. Hier wird das Gegenteil von Unboxing darunter verstanden, also das Einpacken. Daraus ergibt sich eine Challenge für die Konfi-Arbeit.2) Verschiedene Variationen sind denkbar. Im Folgenden wird zunächst eine Challenge komplett vorgestellt. Im Anschluss werden Varianten kurz angerissen. 

 

Idee: Konfis drehen Inboxing- und Unboxing-Videos. 
Thema: Hoffnungssymbole und Hoffnungstexte

Schritt 1: Teamer*innen packen ein

Teamer*innen besorgen sich eine Box oder bekommen diese von der Gemeinde gestellt. Sie sollte ca. 20x10x10 cm groß sein. Falls sich solche Boxen nicht im Fundus der Gemeinde oder zuhause finden, lassen sich diese z.B. in der Schreibwarenabteilung größerer Supermärkte erwerben. Onlineshopping ist natürlich auch möglich. 

Die Teamer*innen können die Box außen gestalten. Vor allem aber suchen sie drei Gegenstände aus, die für sie etwas mit Hoffung zu tun haben. Die Gegenstände können Hoffnungszeichen sein aber auch Symbole z.B. für erfüllte oder noch auf Erfüllung wartende Hoffnung. 

Außerdem suchen die Teamer*innen einen Hoffungstext. Dazu können sie bibelserver.de oder andere Online-Bibelausgaben wie z.B. die Basis-Bibel oder die Volxbibel als Konkordanz nutzen. Es können aber auch nichtbiblische Texte ausgesucht werden. 

Der Text wird auf eine Karte geschrieben, diese kann zusätzlich gestaltet werden. Es ist aber ebenso erlaubt, den Text auf einem schlichten Zettel auszudrucken. 

Nun drehen die Teamer*innen ein Inboxing-Video. Das heißt, sie nehmen auf, wie sie die Box packen. Dabei beschreiben sie, welche Gegenstände sie einpacken und was sie mit diesen verbinden. Sie stellen Bezüge zum Thema Hoffnung her. Wenn sie mögen, können sie auch noch mehr zum Thema sagen. Sie filmen auch, wie sie die Box schließen. Auch zur Gestaltung können sie etwas sagen. 

Der erste Satz des Videos sollte in etwa lauten: „Heute packe ich eine Hoffnungs-Box.“ 

Ein Beispiel für ein solche Inboxing-Video findet sich hier: https://youtu.be/hFX68fYaHxM 

Zuletzt stecken die Teamer*innen die Box in einen Versandumschlag oder eine Tragetasche3)  als Transportverpackung. 

 

Schritt 2: Konfis bekommen die Box 

Alle Teamer*innen bringen ihre Box in der Transportverpackung zu einer Konfirmandin bzw. einem Konfirmanden. Wer wem eine Box bringt, wurde natürlich vorher abgesprochen. 

Die Konfis bekommen bereits im Vorfeld genaue Informationen, was sie nun machen sollen. Dass die Konfis ein Smartphone besitzen oder zumindest Zugang dazu haben, wird hier vorausgesetzt. Hilfreich kann es sein, den Konfis ein Stativ mitzugeben. Das abgebildete Stativ (Abb. 1) kostet wenig mehr als 10 Euro und kann im Online-Versand bestellt werden. Es kann z.B. an einem Stuhl befestigt werden (Abb. 2), um so das Handy zu fixieren. Bei mehreren Video-Ketten, wie sie hier beschrieben werden, könnten die Stative dann doch ein Kostenfaktor sein, ggf. sollte vorher abgefragt werden, wer so ein Hilfsmittel braucht. Es ist auch möglich, dass die Konfis sich eine Kameraperson suchen, die ihnen bei der Aufnahme hilft. 

Wichtig: Das Inboxing-Video wird den Konfis nicht zur Verfügung gestellt. 

 

Schritt 3: Konfis drehen ein Unboxing-Video

Die Konfis filmen nun, wie sie die Box, von der Sie wissen, dass es sich um eine Hoffnungsbox handelt, auspacken. Deshalb ist der erste Satz in ihrem Video auch: „Heute packe ich eine Hoffnungsbox aus!“ Dabei sind natürlich auch Varianten erlaubt, etwa: „Heute dürft Ihr dabei sein, wenn ich meine Hoffnungsbox auspacke.“

Am besten wäre es, wenn auch gefilmt wird, wie die Hoffnungsbox aus der Transportverpackung genommen wird. Die Konfis beschreiben, was sie sehen und kommentieren dieses. Sie stellen die Gegenstände und den Hoffnungstext vor und kommentieren auch diese. Dabei geht es nicht darum, dass sie erraten, was die Teamer*innen beim Inboxing gemeint haben. Die Konfis sollen eigene Assoziationen finden. Sie dürfen dabei auch sagen, wenn ihnen ein Gegenstand nichts sagt bzw. in seinem Bezug zur Hoffnung unverständlich bleibt. 

Ein Beispiel für ein Unboxing-Video findet sich hier: https://youtu.be/ERgpiANyAT0 

 

Schritt 4: Konfis drehen ein Inboxing-Video

Die Konfis können nun einzelne Gegenstände in der Box austauschen. Das heißt, sie nehmen z.B. einen Kühlschrankmagneten in Form einer Sonne heraus. Diesen dürfen sie behalten. Sie suchen dafür ein Samenkorn, das für sie ein Hoffungszeichen ist. Auch den Text können sie austauschen. 
Sie dürfen auch die Box außen zusätzlich schmücken, dabei sollte aber der bestehende Schmuck ergänzt und nicht überlagert werden. 

Nun drehen sie ein eigenes Inboxing-Video nach dem gleichen Muster wie unter Schritt 2 beschrieben. 

 

Schritt 5: Konfis geben die Box weiter

Alle Konfis geben die Box nun an eine andere Konfirmandin bzw. einen anderen Konfirmanden weiter. Nun beginn das Spiel von vorn. Die Konfis, die nun die Box haben, drehen zuerst ein Unboxing-Video, ersetzen dann Gegenstände und Texte nach Wahl, gestalten ggf. die Box um und erstellen wiederum ein Inboxing-Video. 

Die Reihenfolge bzw. die einzelnen Konfi-Ketten werden am besten gemeinsam mit den Konfis festgelegt, so dass sich z.B. Konfis die Boxen weitergeben, die sich gut kennen und auch möglichst kontaktarm die Boxen weitergeben können. Konfis. die z.B. ohnehin über das Smartphone verbunden sind, können sich gegenseitig informieren, wann sie Box vor die andere Tür stellen.

Zuletzt geht die Box wieder an die Teamer*innen zurück, die ein letztes Unboxing-Video drehen. 

 
Schritt 6: Videos zusammenstellen

Die Videos werden wie gesagt nie weitergegeben, sondern an eine zentrale Stelle geschickt oder auf einen Server geladen. Nun werden sie hintereinandergeschnitten. So wird der Weg einer Box vom ersten Inboxing bis zum letzten Unboxing dokumentiert. 
Pro Kette entsteht also ein Video. 

Wem diese Ketten zu lang sind, kann bei Youtube auch an jedes Video einen Abspann einfügen, so dass die Betrachtenden jeweils auf das Folgevideo klicken können. Dies müssen sie allerdings schnell genug tun, damit sie nicht zu ganz anderen Videos weitergeleitet werden. (In den Beispielvideos, siehe die Links oben, ist so ein Verweis im Abspann eingebaut.)

Varianten und Tipps: 

  • Wenn die Konfi-Gruppe nicht zu groß ist, kann nur eine Box alle Konfis durchlaufen.
  • Es ist auch möglich, nur ein Inboxing-Video zu erstellen (oder sogar ganz darauf zu verzichten) und nur Unboxing-Videos zu drehen, wobei trotzdem immer neue Gegenstände in die Box gepackt werden können im Austausch gegen andere. Allerdings nimmt der Verzicht auf Inboxing-Videos dem Spiel etwas von seinem Witz. 
  • Bei langen Ketten ist es sinnvoll, die Zeit der Videos zu begrenzen. 
  • Es ist auch möglich, dass immer nur Paare eine Box austauschen, d.h. eine Person (Teamer*in oder Konfi) macht ein Inboxing-Video, die zweit das Unboxing-Video und ggf. noch mal andersherum. 
  • Auch andere Themen sind selbstverständlich möglich: Eine Taufbox, eine Pfingstbox oder eine Psalm-23-Box wären z.B. denkbar. 
  • Mit den Filmen kann weitergearbeitet werden. Einerseits können sie – irgendwann auch einmal in einem Gottesdienst – der Gemeinde präsentiert werden. Auch die inhaltliche Arbeit am Thema kann von diesen Videos ausgehen, indem zunächst noch mal alle Symbole zusammengestellt werden. Die Konfis können sich dann z.B. auf „finale“ Themenboxen einigen und über die Gegenstände und Texte das Thema dann vertiefend bearbeiten. 
     
  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Unboxing, abgerufen am 14.04.2020.
  2. Die Grundidee entstand in einem Telefonat mit Pastorin Kirsten Kuhlgatz. Danke sehr!
  3. Vielleicht gibt es eine Stofftasche mit Aufdruck des Gemeindelogos? Oder eine der orangenen Konfi-Umhängetaschen? Oder einen anderen schönen Stoffbeutel?
     
Abb. 1
Abb. 2