Religiöse Dimensionen der Kulturindustrie - Christliche Motive in Ben Hur und Titanic

von Stephan Vasel

 

Im Spätherbst letzten Jahres erschien Titanic auf Video. So ist es selbst in der ZEIT zu lesen. Dieser Film, oft gelobt als der beste Film aller Zeiten, ist wohl das Kulturphänomen des letzten Jahres schlechthin. Ein Film, der von vornherein dazu ausersehen war, Filmgeschichte zu schreiben; ein Film, der seinen Erfolg zu einem guten Stück den religiösen Elementen verdankt, die in ihm verarbeitet sind. Die Videoedition macht es einfacher, diesen Film in Unterricht und Gemeinde zu nutzen. Grund genug, seinen religiösen Dimensionen an dieser Stelle noch einmal nachzugehen.

Dabei ist Titanic nicht der erste Film, der es in unserer Medienkultur bisher zu 11 Oskars gebracht hat. Der erste erschien bereits in den fünfziger Jahren. Beide Filme haben es geschafft, Millionen von Zuschauern - trotz Überlänge - immer wieder in die Kinos zu locken. Das Erstaunliche ist nun, dass beide Filme gespickt mit christlichen Motiven sind.

Der erste Film ist Ben Hur. Die Grundlage des Films, ein Roman von Lewis Wallace aus dem Jahr 1880, nimmt ausdrücklich auf Christus bezug. Der Titel lautet: »Ben Hur. A Tale of the Christ«, in einer deutschen Übersetzung: »Ben Hur. Eine Geschichte aus der Zeit Christi«.

Der Inhalt ist schnell erzählt. Die vornehme jüdische Familie Hur beobachtet vom Dach ihres luxuriösen Palastes aus, wie der neue Statthalter des Kaisers, der römische Gouverneur in Jerusalem einzieht. Judah Ben Hur - der Held des Films - lehnt sich in seiner Neugier zu weit über die Brüstung. Es löst sich ein Ziegelstein, der den neuen Gouverneur lebensgefährlich verletzt. Eine tragische Geschichte nimmt ihren Lauf. Der Römer Messala, ein früherer Freund von Ben Hur, deutet den Unfall als Attentat. Der Palast wird von den Römern besetzt. Ben Hur wird zu lebenslänglichem Galeerendienst verurteilt. Seine Mutter und seine Schwester werden ins Gefängnis geworfen. Als Ben Hur in Ketten zur Galeere geführt wird, begegnet er zum erstenmal Jesus, der ihm einen Schluck Wasser reicht.

Drei Jahre später ereignet sich eine entscheidende Wende im Leben Ben Hurs. Während einer Seeschlacht gelingt es ihm, den Oberbefehlshaber der römischen Flotte - Quintus Arrius - vor dem Ertrinken zu retten. Der Römer schenkt ihm die Freiheit, adoptiert ihn und macht ihn zum Erben seines gesamten Besitzes.

Ben Hur ist nun - wie der Apostel Paulus - römischer Bürger. Dies gibt ihm die Möglichkeit, sich auf die Suche nach seinen verschollenen Angehörigen zu machen. Bei einem Zwischenaufenthalt in Antiochia trifft er auf Messala, den früheren Freund, der ihn verraten hatte. Es kommt zu einem spektakulären Wagenrennen, aus dem Ben Hur als Sieger hervorgeht.

Schließlich findet er seine Mutter und seine Schwester wieder. Beide wurden jahrelang in einer vom Aussatz verseuchten Zelle festgehalten, so dass sie sich selbst diese Krankheit zuziehen. Durch die Ungerechtigkeit eines Römers sind sie mit einer unheilbaren und ansteckenden Krankheit infiziert worden. Sie müssen nun als »Unreine« außerhalb Jerusalems in einer Erdhöhle leben. Die ersehnte Wiedervereinigung der getrennten Familie, die durch die erfolgreiche Suche so nahe gerückt war, rückt nun in unerreichbare Ferne.

Die Wende kommt durch die zweite Begegnung mit Jesus. Brachte der Einzug des römischen Gouverneurs in Jerusalem das Unheil über die Familie Hur, so bringt nun der Einzug des Gottessohnes das Heil für diese Familie. Beim Einzug Jesu in Jerusalem werden die beiden Aussätzigen kraft ihres Glaubens von Jesus - quasi im Vorübergehen - geheilt.

Der Film war enorm erfolgreich. Er wurde mit 11 Oskars bedacht und sprengte alle bisherigen Einspielrekorde. Die gelungene - streckenweise romantische - Inszenierung tiefer menschlicher Konflikte, die bunten Szenen aus dem orientalischen Leben und nicht zuletzt die spannenden Beschreibungen von Seeschlachten und Wagenrennen machen die Anziehungskraft dieses Films aus.

Wie kommt es aber, dass ausgerechnet ein Film, der Werbung für Jesus und das Christentum macht, ein Film, der zu Versöhnung, Umkehr und Nächstenliebe aufruft, einer zunehmend entkirchlichten und vom Christentum sich entfernenden Kultur und Kulturindustrie größte Erfolge beschert?

Wie ich es sehe, liegt es daran, dass die Fragen, auf die unsere Religion antwortet, auch im zwanzigsten Jahrhundert brennend und aktuell sind! Ben Hur ist eine interessante Gestalt, weil er - wie Jesus - verraten und zu Unrecht verurteilt wird. Obwohl Ben Hur - wie Jesus - von den Römern gequält und geknechtet wird, rettet er einem römischen General das Leben. Die großen vergebenden Gesten Jesu lassen sich assoziieren. »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun« (Lk 23,34).

Aber Ben Hur hat auch seine Schattenseiten. Es kommt zum Zweikampf mit dem Verräter Messala. Hier ist Ben Hurs Verhalten von Rache geprägt. Trotzdem widerfährt ihm zweifach durch Jesus Zuwendung und Gnade. In der ersten Begegnung wird die Passion des Ben Hur zwar nicht aufgehoben: Der unschuldig Verurteilte muss auf die Galeere gehen - daran führt kein Weg vorbei. Sein Leiden wird aber dadurch gelindert, dass Jesus ihm einen Schluck Wasser reicht. Zentrale christliche Motive klingen hier an: Es gibt Situationen, in denen das Leiden, der persönliche Kreuzesweg, nicht zu vermeiden ist. Dieser Weg muss aber nicht alleine durchgestanden werden.

Schließlich kommt es zur zweiten Begegnung mit Jesus. War die erste Begegnung von Themen der Passionszeit bestimmt, so kommt es hier zu einer Ostererfahrung. Die Schwester und die Mutter werden geheilt. In der Mitte der Nacht liegt hier der Anfang eines neuen Tages. Versöhnung und Neuanfang sind möglich, obwohl auch Ben Hur Schuld auf sich geladen hat. Ben Hur ist mit seiner Familie und mit seinen Feinden versöhnt, ohne fortan den Konflikten dieser Welt ausweichen zu können.

Nach diesem Ausflug in die Kinowelt der fünfziger Jahre nun zum zweiten Film, der es zu 11 Oscars gebracht hat: Titanic. Jesus kommt in diesem Film nicht vor. Der Film ist aber durchzogen von christlichen Motiven, die sich größtenteils im Spannungsfeld von Kreuz und Auferstehung, von Passionszeit und Ostern bewegen.

Die Story dieses Films ist von vornherein klar. Auch wer den Film nicht gesehen hat, weiß, dass es um den unausweichlichen Untergang eines Schiffes geht. Mit diesem Schiff hat es eine besondere Bewandnis. Es ist das größte, beste und luxuriöseste Passagierschiff, das jemals gebaut wurde. Machte man sich in früheren Zeiten am Beispiel der Geschichte vom Turmbau zu Babel (Gen 111-9) die Grenzen menschlicher Baukunst klar, so ist innerhalb weniger Wochen die Titanic zum aktuellen Symbol menschlicher Überheblichkeit (Hybris) geworden. So behauptet der Erbauer des Schiffs am Anfang des Films stolz, ein Schiff gebaut zu haben, das nicht einmal Gott versenken könne.

Nun ist die Unausweichlichkeit des Todes ein schlechtes Thema für einen teuren Film, der von vornherein darauf ausgerichtet ist, ein Millionenpublikum zu faszinieren und entsprechende Gewinne einzufahren. Gewiss, Katastrophenfilme haben Konjunktur. Der Unausweichlichkeit des Todes wird aber in der Regel so begegnet, dass der Hauptdarsteller der Katastrophe entrinnt. Das geht beim Untergang der Titanic nicht, weil die Geschichte das klägliche Ende der Mehrheit der Passagiere vorgibt. Die Realität gibt den Bruch mit dem Prinzip des Happy End vor!

Wie also stellt sich Hollywood - vertreten durch den Regisseur James Cameron - der Unausweichlichkeit des Todes? Er erdenkt eine moderne Christus-Gestalt, einen Garanten dafür, dass die Liebe stärker ist als der Tod. Jack Dawson ist der Name dieses fiktiven Christus. Gespielt wird er von Leonardo DiCaprio, dem neuen Schwarm der Mädchenwelt, der bereits in dem Film Romeo und Julia sein Leben aus Liebe für seine Geliebte gab.

Jack Dawson ist ein armer aber fröhlicher Mann; ein Vagabund, der wie Jesus selten einen festen Wohnsitz hat. Durch Gelegenheitsjobs hält sich der Lebenskünstler über Wasser. Zu Nutze kommt ihm dabei sein künstlerisches Talent. Er fertigt Portraits an, die er für wenig Geld verkauft. Die Fahrkarte für die Überfahrt auf der Titanic gewinnt er in letzter Minute bei einem Poker-Spiel. Gebunden ist an diese Überfahrt, die sich als sein persönlicher Kreuzesweg erweisen wird, die Verheißung, nach Hause, nach Amerika zu gelangen, und dort eine neue Existenz aufzubauen.

Dieser Mann verliebt sich in Rose, eine junge Frau aus der High-Society, die einen Mann heiraten soll, den sie nicht liebt, und deshalb einen Selbstmordversuch unternimmt. Jack tritt ihr gegenüber als Retter auf. In der Rahmenhandlung beschreibt Rose, inzwischen fast 101 Jahre alt, rückblickend die Bedeutung dieses Mannes folgendermaßen: "He saved me - in every way that a person can be saved." "Er hat mich gerettet - in jeder Beziehung, in der ein Mensch gerettet werden kann."

Inszeniert wird die Liebesgeschichte von Jack und Rose unter Aufnahme einer ganzen Reihe von christlichen und christologischen Motiven. Ich möchte drei dieser Motive herausgreifen.

 

Das erste Thema lautet: Es gibt nichts stärkeres als die Liebe. Sie ist stärker als alle gesellschaftlichen Schranken, sie ist stärker als der Tod und sie ist stärker als aller Reichtum und Besitz.

Jack und Rose stammen aus unterschiedlichen Schichten. Während Jack sich wie ein Schneekönig über das ihm im Spiel zugefallene Ticket dritter Klasse freut, das er sich aus eigenen Mitteln nicht hätte leisten können, reist Rose mit ihrer Mutter, ihrem äußerst unsympathischen Verlobten und Personal erster Klasse. Rose ist verzweifelt. Die immerwährenden Parties und Exzesse sind ihr ebenso verhasst wie ihr Verlobter.

Für Rose verbindet sich mit der Liebe zu Jack der Wunsch, ihrem gesellschaftlich vorgegebenen Weg zu entrinnen und etwas Verrücktes zu tun. So plant sie nach der Ankunft in Amerika, mit Jack gemeinsam von Bord zu gehen, und ein gemeinsames Leben zu beginnen. Doch es kommt anders: Das Schiff sinkt. Sie überlebt. Er stirbt. Ihr Überleben hat sie ihm, ihrem Geliebten zu verdanken. Vor seinem Tod nimmt er ihr ein dreifaches Versprechen ab. Sie soll versprechen, zu überleben, alt zu werden und Kinder zu bekommen.

Alle drei Versprechen werden von ihr eingelöst. In der Rahmenhandlung tritt sie als fast 101-jährige alte Frau in Begleitung ihrer Enkelin auf. Darüber hinaus bleibt sie ihrem Geliebten über seinen Tod hinaus zweifach treu: Zum einen nimmt sie, obwohl die beiden nie geheiratet haben, nach ihrer Rettung seinen Namen, Dawson, an. Zum anderen nutzt die alte Frau am Ende ihres Lebens eine Expedition, die das Ziel hat, Schätze von der Titanic zu bergen, um ein äußerst wertvolles Schmuckstück, das sie mit ihrer Liebe zu Jack verbindet, in den Tiefen des Ozeans zu versenken. Der Diamant trägt den passenden Namen »Heart of the ocean«, »Herz des Ozeans« - ein Geschenk an den längst verstorbenen, aber nie vergessenen Geliebten. Entsprechend singt Celine Dion im Titelsong »My heart will go on«; man könnte übersetzen: »Die Liebe bleibt«. Diese Liebe ist nicht nur stärker als der Tod - sie ist auch stärker als aller Besitz.

 

Findet sich die Grundüberzeugung, dass nichts stärker ist als die Liebe, in einer ganzen Reihe von Filmen, so ist das zweite Motiv in dieser Form und Breitenwirkung einzigartig. Aufgenommen wird das Motiv der Stellvertretung. Dieses Motiv ist bei Paulus für die Deutung des Todes und der Auferstehung Jesu außerordentlich wichtig. Tod und Auferstehung eines besonderen Menschen bewirken die Wegnahme der Sünden anderer Menschen.

Diese Vorstellung bereitet der theologischen Fachwelt seit mehr als zwei Jahrhunderten erhebliches Kopfzerbrechen. Spätestens seit der Aufklärung gilt der Gedanke, dass Jesus »für uns« oder gar »für unsere Sünden« gestorben ist, als schwierig. So wird in einer ganzen Reihe von Dogmatiken und Glaubenslehren die Frage aufgeworfen, ob es nicht gerade zur Würde des Menschen gehört, hier nicht vertretbar zu sein, und für Sünde, Schuld und Sühne selbst einstehen zu müssen. Angeblich ist die Vorstellung, dass ein Mensch für die Sünden anderer stirbt, für den modernen, mündigen Menschen nur schwer zumutbar.

Ich denke, James Cameron hat mit seinem Film das Gegenteil bewiesen - und das macht ihn für den christlichen Glauben äußerst interessant. Cameron lässt seinen Hauptdarsteller - nach der Verfilmung von Romeo und Julia zum zweiten Mal - sein Leben aus Liebe für seine Geliebte geben. Genau dies ist der ergreifendste Moment des Films. Hier werden die tiefsten Gefühle geweckt, hier fließen auch die meisten Tränen. Jack - oder sollte man sagen: Leonardo - stirbt als eine Art Christus für eine Einzelne. Darin dürfte der Grund liegen, dass viele Leute gleich vier oder fünfmal in diesen Film gegangen sind.

Die mit dem stellvertretenden Tod des Liebhabers verbundene Ergriffenheit wird geschickt mit einer Reihe von Anspielungen auf den christlichen Christus vorbereitet. Wie schon Ben Hur, so wird Jack, der aus Liebe handelt, verraten, zu Unrecht angeklagt und in Ketten gelegt. Mehrfach gibt es Tötungsbeschlüsse gegen ihn, den leidenden Gerechten, dessen Handeln durchweg von Liebe bestimmt ist.

Wie einst Jesus wird er gegeißelt und verspottet. Bereits vor seinem Tod, der das Leben der Geliebten ermöglicht, tritt er mehrfach als Lebensretter auf. Er errettet seine Geliebte, die sich das Leben nehmen will, vor dem Selbstmord. Er errettet ein Kind aus den hereinbrechenden Fluten, während alle anderen damit beschäftigt sind, die eigene Haut zu retten. Auf dem Höhepunkt der durch die neue Liebe gewonnenen Freiheit - und vor dem Hereinbrechen des Unglücks stehen die Liebenden hintereinander in Form eines Doppelkreuzes - vorne am Bug des Schiffes. Das Kreuz wird zum Symbol der Liebe und der Freiheit. Wer - wie die meisten Jugendlichen - MTV schaut, konnte diese ergreifende Szene in den letzten Monaten täglich ein Duzend mal sehen.

Da alles, was Jack tut, von Liebe bestimmt ist, stellt sich das Überleben der geliebten Rose anders dar als das Überleben der anderen. Alle anderen werden in ihrem Überleben schuldig, weil sie anderen Menschen die Plätze auf den wenigen Rettungsbooten weggenommen haben. Nur ein Boot kehrt zurück, um weitere Überlebende aufzunehmen. Rose wird auf dieses Boot gerettet, nachdem ihr Geliebter gestorben ist. Rose verdankt ihr Überleben der Liebe eines Mannes, der sein Leben für sie gegeben hat, und dem Mut eines anderen Mannes, der nach einigem Zögern umkehrt, um nach Überlebenden zu suchen. Stellvertretende Hingabe und Umkehr - genuin christliche Motive. In Camerons Inszenierung ist Rose die einzige Überlebende, die an ihrem Überleben nicht schuldig, sondern lediglich traurig und dankbar geworden ist. Ein Stück abgespeckte paulinische Theologie als Erfolgsrezept des teuersten und erfolgreichsten Films aller Zeiten!

3) Schließlich endet der Film mit einer Art Osterszene. Man könnte sagen: Diese Szene arbeitet mit einem Motiv aus der Erzählung von den Emmausjüngern (Lk 2413-35). Der Auferstandene Jesus geht zunächst unerkannt einen langen Weg mit seinen verwirrten und traurigen Jüngern. Die Geschichte Jesu wird erzählt und gedeutet, ohne dass Jesus von seinen Freunden erkannt wird. Erst als Jesus in neuer Gestalt mit dem Abendmahl eine Zeichenhandlung vornimmt, die den Jüngern bekannt ist, öffnen sich ihre Augen, so dass sie ihn erkennen (Lk 2431).

Ähnlich endet der Titanic-Film. Angespielt wird auf eine weichenstellende Begegnung der beiden Liebenden im großen Festsaal des Schiffes, auf dem Jack als Passagier dritter Klasse eigentlich keinen Zutritt hat. In der ersten Szene steht Jack mit dem Rücken zur Menge oben auf einer Treppe. Um zu seiner Geliebten zu kommen, hat er sich das ortsübliche Gewand der High-Society - einen Frack - geliehen (Phil 27). Nun in der österlichen Schlussszene ist er in seiner wahren Gestalt zu sehen. Das Treffen der Geliebten erfolgt nun auch nicht mehr heimlich mit dem Rücken zur Menge, sondern in aller Öffentlichkeit. Zugleich ist der Festsaal - dem himmlischen Jerusalem vergleichbar - nicht nur wiederhergestellt - er erscheint auch in einer den alten Saal überstrahlenden Pracht (Off 21).

Der Blick auf die beiden erfolgreichsten Filme der Filmgeschichte zeigt, dass es in unserer Kultur eine tiefe, vermarktungsfähige Sehnsucht nach der christlichen Versöhnungsbotschaft gibt. Millionen von Menschen schauen sich zum Teil mehrfach einen dreieinhalbstündigen Film an - offenbar ohne dabei Langeweile zu empfinden. Es scheint, man kann sich nicht satt sehen an der Botschaft, dass die Liebe stärker ist als der Tod. Gesellschaften, in denen Arbeitslosigkeit, Armut und Gewalt gerade bei Jugendlichen zunehmen, träumen von Beziehungen und Handlungen, die von Liebe, Vergebung und Versöhnung bestimmt sind. Spuren christlichen Erbes in einer von Kommerz und Gewinnmaximierung bestimmten Welt. Grund genug, diesen Film als Medium zu nutzen, um auf genuin christliche Inhalte zu sprechen zu kommen.

Text erschienen im Loccumer Pelikan 1/1999

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