Pastor Andreas Scheepker ist neuer Leiter der Arbeitsstelle für evangelische Religionspädagogik Ostfriesland
Pastor Andreas Scheepker (58) ist der neue Leiter der Arbeitsstelle für evangelische Religionspädagogik Ostfriesland in Aurich (ARO). Er folgt auf Dr. Ute Beyer-Henneberger, die im vergangenen Jahr in Ruhestand gegangen war.
Bereits seit 2015 gehört der gebürtige Ostfriese Scheepker zum Team der ARO, seit dem 1. Februar hat er nun die Leitung inne. Daneben war und bleibt er mit einem geringen Stundenumfang Schulpastor am Gymnasium Ulricianum in Aurich. „Wir an der ARO haben alle noch Stellenanteile woanders“, erklärt Scheepker. „So arbeiten wir auch praktisch in dem Bereich, für den wir Fortbildungen anbieten. Manche Themen erwachsen direkt aus Gesprächen mit Kolleg*innen oder aus der eigenen schulischen Erfahrung.“
PD Dr. Silke Leonhard, die als Rektorin des Religionspädagogischen Instituts Loccum in enger institutioneller Verbundenheit mit der ARO steht, freut sich: „Mit Andreas Scheepker segelt das ARO-Schiff mit einem theologisch klugen Kapitän, der neben seiner langen Fortbildungserfahrung viel Liebe zu Schule und hohe Kompetenz in Sachen Religionsunterricht an Bord bringt.“
Als Leiter der ARO fallen in Scheepkers Verantwortung nun Veranstaltungen für Lehrkräfte aller Schulformen und in ganz Ostfriesland; er ist sowohl für die lutherischen als auch für die reformierten Kirchenkreise zuständig. Merkt er zwischen reformierten und lutherischen Lehrkräften einen Unterschied? „Nein“, sagt Scheepker, der selbst lutherisch ist. „Die konfessionellen Konturen zeigen sich meist erst, wenn man längere Zeit im Gespräch ist und etwas über die ganz persönliche Prägung und religiöse Biografie erfährt.“
Etwa 600 – 800 Lehrkräfte pro Jahr nehmen die Angebote der ARO in Anspruch. „Für eine Arbeitsstelle mit nur eineinhalb Studienleiter*innen ist das eine stattliche Zahl“, unterstreicht Scheepker.
„Die ARO ist für die Region Ostfriesland im Zusammenspiel mit anderen Einrichtungen der ausgewiesene und verlässliche Ansprechpartner für Fort- und Weiterbildung im religionspädagogischen Bereich“, sagt Regionalbischof Dr. Detlef Klahr als Kuratoriumsvorsitzender der ARO. „Dabei werden aktuelle Fragen in das Fortbildungsprogramm mit aufgenommen“, so Klahr. „Andreas Scheepker hat sich in diese Arbeit seit vielen Jahren mit großartigen Ideen und theologischer Kompetenz eingebracht. Dabei liegt ihm die Umsetzung zur praktischen Anwendung immer besonders am Herzen. Mich freut es, dass mit Andreas Scheepker die bewährte Arbeit in Kontinuität fortgeführt wird.“
Vor seiner Arbeit an der ARO war Scheepker mehrere Jahre lang als Gemeindepastor in Norden und als Jugendpastor in der Jugendbildungsstätte Asel bei Jever tätig. Er ist verheiratet mit Angelika Scheepker, die Pastorin in der Lamberti-Gemeinde in Aurich ist; die beiden haben einen gemeinsamen Sohn. Neben seinen beruflichen Aufgaben interessiert sich Andreas Scheepker für Literatur und Geschichte, besonders für die spannende Historie der Region Ostfriesland. Dort kennt man ihn auch als Autor regionaler Krimis mit kirchengeschichtlichem Einschlag.
Gefragt nach einem Motto für seine Tätigkeit an der ARO, muss Scheepker nicht lange überlegen: „Mir geht es darum, Lehrkräfte direkt zu unterstützen und ihnen all das an die Hand zu geben, was sie für ihren Unterricht brauchen.“ Aber ihm ist es auch wichtig, seine Arbeit nicht auf das Funktionale zu reduzieren, denn: „Religionsunterricht ist ja nicht nur ein Handwerk, das man beibringt. Sondern die Lehrkräfte sollen bei uns auch Zeit haben zum Denken und Lesen. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich erst einmal persönlich mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich mit Kolleg*innen auszutauschen. Und dann gucken wir, wie man damit arbeiten kann.“ Typisch ostfriesisch kann Scheepker das auf den Punkt bringen: „Wir sind hier nicht nur ums Eierlegen bemüht!“
Überhaupt mag er, vielleicht ist auch das typisch ostfriesisch, Bilder und Gleichnisse aus der Natur. So vergleicht er seine Arbeit mit dem biblischen Gleichnis vom Sämann, der seinen Samen aussäht und doch nicht überall die Ernte erhält, auf die er hofft. Manchmal sei er selbst der Sämann und manchmal das Ackerfeld, auf das die Samen fallen, die andere aussäen. „Für mich enthält dieser Text eine ganz mutmachende Botschaft“, sagt Scheepker. „So wie der Sämann kann ich akzeptieren, dass manches eben nicht so wird, wie man es möchte. Aber zugleich bin ich manchmal überrascht, was alles so wachsen kann, wenn ich es nur zulasse.“
von Michaela Veit-Engelmann, Öffentlichkeitsarbeit des RPI Loccum