rez_bild_oben

Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de

Rezension

Rachel Bright (Text), Jim Field (Illustrationen), Pia Jüngert (Übersetzung)
Der Wal, der immer mehr wollte
Magellan, 2021, ISBN 978-3-7348-2075-5
32 Seiten

Grandiose Bildwelten beschert uns „der Wal, der immer mehr wollte“. Vielfarbig und detailreich tauchen wir in Meereswelten ein. Die Illustrationen mit ihren wechselnden und erstaunlichen Perspektiven ziehen Leser*innen sofort in den Bann. Mit einer liebevollen und gleichzeitig dynamischen Kraft fühlen sich die Bilder wie ein Film an.
Die Geschichte handelt vom Wal Wendelin, der ein erfülltes und glückliches Leben sucht. Jedoch verwechselt er Glück mit einem Leben voller angehäufter Schätze und leidet unter seiner Einsamkeit. Erst ein kleiner mutiger Krebs hält dem Riesen stand und lässt ihn einen Schatz ganz anderer – und verbindender – Art entdecken.
Eine Geschichte zu Freundschaft und Verbundenheit als wertvolle Kostbarkeiten. Die gereimten Sätze schreiben gegen den Haben-Wollen-Modus an. Die Kritik am Besitzdenken ist berechtigt (und gut biblisch). Hier schrammt sie jedoch knapp an der Grenze des Moralisierens vorbei.
Die Grundidee und die faszinierenden Bilder bieten dennoch reichlich Anregung, um über das zu sprechen, was im Leben trägt und wirklich zählt.

Gert Liebenehm-Degenhard