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Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de

Rezension

Bette Westera, Mattias De Leeuw; Rolf Erdorf (Übersetzung)
Wenn ich groß bin, will ich Elefanten küssen
Gerstenberg, 2023, ISBN 978-3-8369-6209-4
32 Seiten

„Wenn ich groß bin, dann …“ So beginnen Hoffnungen, Seufzer und Wünsche voller Möglichkeiten. Während eines Schwimmbadbesuches erzählt ein kleines Mädchen ihrer Mutter von den Abenteuern, die es erleben wird, wenn es groß ist. Auf jeder Doppelseite lesen wir von zwei bevorstehenden Plänen Sie beginnen im Schwimmbad und führen in die weite Welt. Vom Tanz mit den Quallen (dann ganz ohne Schwimmflügel), von waghalsigen Skipisten, vom mutigen Fang einer Vogelspinne oder vom Wilden Westen durch den das Mädchen reiten wird. Am Ende der Ideen sehen wir sie auf dem allerhöchsten Brett des Sprungturmes stehen – mit einer überraschenden Wendung.
Die Sprache ist einfach. Die farbkräftigen Aquarelle erschaffen mit wenigen (Pinsel)-Strichen ganze Abenteuer aus Formen und Tieren und bergen eine überraschende Detailfülle. Sie machen Lust, noch zwei- und dreimal hinzuschauen.
Die mutigen Fantasien spiegeln eine Lebenszuversicht und das (nicht nur) kindliche Recht auf große Pläne – und vollmundige Vorhaben. Natürlich regen sie die Ideen an, über eigene Wünsche ins Gespräch zu kommen. Oder sie irritieren die erwachsenen Leser*innen mit der Frage, was aus eigenen Träumen geworden ist – und welche man nicht aufgeben will!?

Gert Liebenehm-Degenhard