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Medienkoffer zum Judentum

Von Lena Sonnenburg

 

Wie vielfältig sich Jüdisches Leben 75 Jahre nach der Shoah in Deutschland entwickelt hat, lässt sich besonders gut in Hannover ablesen: Dort gibt es drei Synagogen und ein jüdisches Zentrum der Begegnung. Doch nicht überall in Niedersachsen ist Judentum so sichtbar wie hier. In vielen Gegenden ist es schwierig, mit Schüler*innen eine Synagoge zu besuchen, Glaubensvertreter*innen zu befragen oder Kultgegenstände in den Händen zu halten.

Da das entdeckende Lernen entwicklungspsychologisch jedoch einen hohen Stellenwert hat, bietet sich in solchen Fällen die Arbeit mit einem sogenannten Medienkoffer zum Judentum, also einer Sammlung religiöser Gegenstände aus der jüdischen Religion, an. Hier bekommen Schüler*innen die Möglichkeit religiöse Gegenstände in die Hand zu nehmen und auf diese Weise zu be-greifen, Respekt zu entwickeln, Fragen zu stellen und auf eine Entdeckungsreise in die Glaubenswelt einer anderen Religion zu gehen.

Zahlreiche Medienstellen bieten solche Koffer, Kisten oder Kaschen (in der Regel kostenlos) in ihrem Verleih an. Es besteht aber auch die Möglichkeit, innerhalb der Fächergruppe eine eigene Sammlung zu erstellen, die dann dauerhaft in der Schule verfügbar bleibt.1

Ein solcher Medienkofferkönnte aus folgenden Realien bestehen:
•    einem Chanukkaleuchter und den dazugehörigen Kerzen (ab 25 €),
•    einem Dreidel (ab 1,50 €),
•    einer Hawdalakerze (um 20 €),
•    einem Kidduschbecher (ab 15 €),
•    einem Sederteller (ab 23 €),
•    einer Menora (ab 22 €),
•    einer Mesusa (um 10 €),
•    einer Kippa (ab 10 €),
•    einer kleinen Tora-Rolle (ab 22 €),
•    einem Schofar (ab 38 €),
•    einem Tefilin (ab 190 €),
•    einem Talit (ab 40 €).

All diese Gegenständen lassen sich z. B. unter www.doronia.de erwerben. Für Schüler*innen geeignete Erklärungen zu den Gegenständen finden sich unter www.religionen-entdecken.de.

Anmerkungen

  1. Verleih z.B. die Evangelische Medienstelle in Hannover Medienbag Judentum: Sabbat und Synagoge – Medienportal der Evangelischen und Katholischen Medienzentralen (letzter Zugriff am 23.11.2020).