Bischof Dominicus: "Frieden beginnt im Herzen"

Nachricht 08. Mai 2025

Osnabrück (epd). Mit Blick auf den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges an 8. Mai 1945 hat der Osnabrücker Bischof Dominicus Meier an die Lehren aus den Verheerungen der Nazi-Diktatur erinnert und zu einem Einstehen für den Frieden aufgerufen. „Der Krieg brachte unermessliches Leid über Millionen von Menschen, dem Rassenwahn der Nationalsozialisten fielen sechs Millionen Juden auf grausame Weise zum Opfer“, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben an die Katholikinnen und Katholiken im Bistum Osnabrück. Als Lehre aus Krieg und Gewaltherrschaft seien nach 1945 die Worte „Nie wieder Krieg. Nie wieder Diktatur. Nie wieder eine Politik, die Menschen verachtet“ wie ein Schwur durch das Land gegangen.

Dennoch erlebe Europa achtzig Jahre später erneut einen Krieg. „In der Ukraine sterben Menschen, werden Städte zerstört, wird Freiheit unterdrückt. Wieder wächst das Misstrauen, wieder wird aufgerüstet“, betonte Meier. Erneut würden Menschen aufgrund ihrer Religion, ihrer Weltanschauung, ihrer Herkunft oder aus anderen Gründen bedroht und verachtet.

Gerade in dieser Zeit sei es wichtig, daran zu erinnern, dass Frieden kein Selbstläufer ist, unterstrich Meier. „Er fällt nicht vom Himmel - er muss gewollt, gestaltet und beschützt werden“. Zudem bedeute Frieden weit mehr als ein Schweigen der Waffen. „Frieden beginnt im Herzen, dort, wo wir einander mit Respekt begegnen. Er wächst, wenn wir die Würde jedes Menschen achten, unabhängig von Herkunft, Glaube oder Lebensweise“.

Dazu sei es wichtig, sich gegen Antisemitismus und Diskriminierung zu stellen und Solidarität mit den Schwachen, Ängstlichen und Heimatlosen zu üben. „Unsere Geschichte ruft uns in die Verantwortung für den Frieden, für ein menschliches Miteinander und für das, was wir gemeinsam dafür tun können“, sagte Meier.