Photo by Amador Loureiro on Unsplash

„Religiöse Bildung ist ein Grundrecht!“ – Mehr als 80 neue Lehrkräfte für das Fach evangelische Religion werden in Loccum für ihren Dienst gesegnet

Nachricht Loccum, 18. Juni 2019

Am vergangenen Freitag segnete Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr 77 frisch ausgebildete Religionslehrer*innen aus allen Schulformen anlässlich ihres Berufsanfangs. In dem feierlichen Gottesdienst in Loccum erhielten die Lehrkräfte mit einer Urkunde die kirchliche Bestätigung, das Fach Religion zu unterrichten, die sog. Vokation.

„Religiöse Bildung ist ein Grundrecht. Gerade in unserer pluralen und multireligiösen Gesellschaft trägt ein guter Religionsunterricht zur Wertevergewisserung und so zur Identitätsbildung bei. Ich freue mich, dass so viele junge, engagierte Pädagog*nnen religiöses Lernen interessant und lebensnah gestalten und damit unsere Schulen bereichern. Für diese Herausforderung wünsche ich den nun beauftragten Lehrkräften Experimentierfreude, Mut und Gottes Segen.“, sagt Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr anlässlich des Gottesdienstes. „Für mich bedeutet die Vokation eine Bestätigung – nicht nur als Religionslehrerin. Ich kann nun auch eine Botschafterin der evangelischen Kirche sein.“, hält Anna-Lena Franke, angehende Religionslehrerin aus Hannover, für sich fest. 

Auf einer vorausgegangenen Tagung konnten die jungen Religionslehrer*innen Workshops zur Schulgottesdienst-Gestaltung, Schulseelsorge oder Kirchenpädagogik belegen und sich durch Vorträge auf die Besonderheiten ihres Faches einstimmen. „Der Religionsunterricht ist eine gemeinsame Sache von Staat und Kirche. Die staatliche Seite setzt die Rahmenbedingungen. Für die inhaltliche Ausrichtung ist jedoch die Religionsgemeinschaft zuständig.“, erläutert Tagungsleiterin Bettina Wittman-Stasch vom Religionspädagogischen Institut Loccum (rpi) die besondere, im Grundgesetz verankerte Stellung des Lehrfachs. „Die Gemeinschaft bei der Tagung gibt einem nochmal Rückhalt. Der Austausch in der Gruppe war sehr bereichernd.“, fasst Teilnehmer Marcel Kalski aus Hannover das Erlebte zusammen.

Die Teilnehmenden stehen nun am Beginn ihrer Laufbahn als Lehrer*in. Durch die Tagung erhalten sie die Vokation, die kirchliche Bestätigung. Mit der Vokation verpflichtet sich die Kirche, die Religionsunterrichtenden beratend zu begleiten und mit Fortbildungen zu unterstützen. Entgegen gebräuchlicher Verwendung handelt es sich bei der Vokation nicht um die Einschätzung der Lehrbefähigung oder gar um eine Lehrerlaubnis.

 

Text: Fabian Gartmann