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Ute Beyer-Henneberger in den Ruhestand verabschiedet

Nachricht Loccum, 03. Dezember 2021

„Ein Glücksfall für unsere Region!“

Regionalbischof Klahr verabschiedete ARO-Geschäftsführerin Dr. Ute Beyer-Henneberger in Aurich

Regionalbischof Dr. Detlef Klahr verabschiedete die Geschäftsführerin der Arbeitsstelle für Evangelische Religionspädagogik in Ostfriesland, Pastorin Dr. Ute Beyer-Henneberger, in den Ruhestand. / Foto: Hannegreth Grundmann

öso. Aurich. Ein Glücksfall für unsere Region sei Pastorin Dr. Ute Beyer-Henneberger, sagte Regionalbischof Dr. Detlef Klahr im Gottesdienst zu ihrer Verabschiedung als Geschäftsführerin der Arbeitsstelle für evangelische Religionspädagogik in Ostfriesland (ARO) in der Lambertikirche in Aurich. So hatte Dr. Klahr es schon zu ihrer Einführung vor 13 Jahren formuliert und das habe sich in den vergangenen Jahren dann auch gezeigt. Er kenne nur wenige Menschen, die das Thema „Bildung als Lebensaufgabe“ so stark präge wie Dr. Beyer-Henneberger. Es sei das zentrale Thema, das sich durch ihren beruflichen Werdegang hindurchziehe und sie sicher auch weiterhin begleite. „Ich bin dankbar dafür, dass Dr. Beyer-Henneberger seit 2008 die Ausrichtung der Arbeitsstelle für evangelische Religionspädagogik in Ostfriesland in leitender Funktion geprägt hat“, sagte Regionalbischof Klahr, als er die Pastorin von ihren Aufgaben als Geschäftsführerin der ARO entpflichtete und für den neuen Lebensabschnitt im Ruhestand segnete.

Die in Osnabrück geborene Theologin und Pädagogin war außer ihrer Tätigkeit im Gemeindepfarramt in Alfeld in vielen Arbeitsfeldern der Landeskirche mit den Schwerpunkten Ausbildung, Religionspädagogik und Fortbildung tätig: als Referentin im Ausbildungsdezernat der Landeskirche und als Dozentin im Religionspädagogischen Institut Loccum. Zusätzlich hatte Beyer-Henneberger durch berufsbegleitende Fortbildungen einige weitere Qualifikationen in den Arbeitsfeldern Pastoralpsychologie und Supervision erworben.

13 Jahre lang war Beyer-Henneberger mit halber Stelle als Geschäftsführerin der ARO tätig, die Fortbildungen vor allem für Lehrer/innen, Pastor/innen und Diakon/innen in der Region Ostfriesland anbietet. Die ARO wird gemeinsam von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und der Evangelisch-reformierten Landeskirche getragen und finanziert.

Schwerpunkte setzte Beyer-Henneberger unter anderem in der Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen in der Region, mit denen gemeinsame Fortbildungen und Projekte durchgeführt wurden, wie etwa mit der Ostfriesischen Landschaft, mit anderen religionspädagogischen Instituten und mit den Studienseminaren. Gemeinsam mit dem Team, zu dem auch Jutta Renken-Sprick, Andreas Scheepker und Sonja Skoczylas gehören, wurden Fortbildungsangebote entwickelt, die direkt von Schulen, Fachkonferenzen und Kirchenkreisen angefragt werden können. Außerdem wurden die Fortbildungen für den Bereich Schule anhand der neuen Kerncurricula neu erarbeitet und durch weitere Schwerpunkte ergänzt. So gelang es, die Zahl der Teilnehmenden in den letzten Jahren vor der Pandemie deutlich zu erhöhen. In der Corona-Zeit wurden zunehmend digitale Fortbildungsformate entwickelt.

Mit der anderen Hälfte ihres Dienstes war Beyer-Henneberger als Dozentin an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg im Bereich der Religionspädagogik tätig. Neben ihren vielen Aufgaben hat sie auch wissenschaftlich gearbeitet und wurde über das Thema „Burnout in pastoralen und schulischen Berufsfeldern“ promoviert.

In dem Abschiedsgottesdienst wirkten auch die Rektorin des Religionspädagogischen Instituts Loccum, Dr. Silke Leonhard, und die Pastorin im Landeskirchenamt der Evangelisch-reformierten Kirche, Reinhild Gedenk, sowie das Team der ARO mit.

„Es waren gute Jahre in Ostfriesland“, sagte Dr. Beyer-Henneberger. „Ich habe versucht, die Tür der ARO für andere zu öffnen.“ Damit nahm sie Bezug auf das Bibelwort, das ihrer Abschiedspredigt zugrunde lag: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan“ (Matthäus 7,7). „Wir können und dürfen mit Gott in unserem Leben rechnen und an seine Tür klopfen.“ Gerade die Adventszeit sei eine Chance, dies in den Blick zu nehmen. Es gehöre zu den zentralen religionspädagogischen Aufgaben, Kindern und Jugendlichen diese Tür vorzustellen und damit neue Dimensionen der Welt- und Lebensdeutung anzubieten.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kantor Maxim Polijakowski an der Orgel sowie von Anja Lütke-Notarp (Klarinette) und Edda Liebermann-Pauen (Akkordeon). Im Anschluss an den Gottesdienst sprachen viele Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Kirche, Bildungs- und Kulturarbeit und öffentlichem Leben Dr. Beyer-Henneberger Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Der Gottesdienst fand unter Corona-Schutzmaßnahmen mit 60 geladenen Gästen statt. Der geplante Empfang musste aus Rücksicht auf die aktuelle pandemische Lage ausfallen.

Dr. Beyer-Henneberger wird gemeinsam mit ihrem Mann Thomas Henneberger, der bis 2019 als Pastor in Aurich-Oldendorf tätig war, im kommenden Jahr in ihre Heimatstadt Osnabrück ziehen. Ihre Nachfolge in der ARO-Geschäftsführung wird im Laufe des nächsten Jahres Pastor Andreas Scheepker antreten, sagte Regionalbischof Klahr als Kuratoriumsvorsitzender der ARO. Seit 2014 ist Scheepker als Studienleiter in der ARO tätig und unterrichtet Religion am Gymnasium Ulricianum in Aurich.