Schulgottesdienst zur Weihnacht

von Henry Schwier
 

 

mit der Klasenstufe 5/6 - eine Dokumentation

Im Altarraum steht eine große geschlossene Pforte, dahinter und daneben eine Wand aus Geschenken, der Blick auf den Altar ist kaum möglich.

Hinter Tür, Richtung Altar: Krippe oder Licht 
 

Orgelvorspiel
 

Begrüßung:

Liebe Kinder, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Gemeinde!

Ich begrüße Sie und Euch ganz herzlich zu diesem Gottesdienst hier in der Klosterkirche Lüne.

Weihnachten /Heilig Abend steht vor der Tür; es gibt was zu essen, zu feiern, vielleicht gibt es Besuch von Oma und Opa, oder ihr fahrt jemanden besuchen. Weihnachtsbäume und Lichter, Duft von Keksen und anderen Leckereien sind schon spürbar. Und Geschenke, ja Geschenke spielen auch eine Rolle!

(Verweis auf die Geschenkewand)

Ihr seht, hier in der Kirche steht noch kein Weihnachtsbaum, hier hängt noch der Adventskranz, denn noch ist nicht Weihnachten, noch ist Adventszeit. Aber in diesem Gottesdienst sind wir schon ganz stark auf der Spur von Weihnachten. Heute geht es um die Geschichte der Weihnachtsgeschichte. Denn vor 2000 Jahren, als Jesus geboren wurde (das feiern wir ja am Sonntag), da gab es schon eine ganz alte Vorgeschichte

Und diese Geschichte wollen wir hören und wir wollen viele Lieder singen um uns so schon einmal auf Weihnachten einzustimmen.

Und mit dem Stichwort Musik begrüßen wir alle ganz herzlich Herrn Gluer an der Orgel und am Keyboard.

Und so feiern wir diesen Gottesdienst in Namen Gottes.

Wir wollen Gott loben, seine Botschaft an uns hören und singen – und das tun wir nun mit dem ersten Lied:
 

Lied 1: "Wir sagen euch an, den lieben Advent ..." EG 17
 

Gemeinsame Lesung

Jesaja

Vor ganz langer Zeit lebte ein Mann mit seiner Frau und seinen 2 Söhnen in Jerusalem. Er lebte in einer Zeit, die nicht sehr schön war. Die Menschen waren beunruhigt, sie hatten Angst. Es lag Krieg in der Luft, die Menschen spürten eine starke Bedrohung ihres eigenen Lebens.

Aber auch das Leben direkt um sie herum war nicht schön. Es gab Armut und die Ungerechtigkeit wuchs. Wer arm war oder nicht so geschickt – war nicht viel wert, - Waisen, Kranke, Frauen, Kinder – die spielten keine Rolle. Stark sein, Reich sein, sich alles nehmen können – das war die Devise. Und das fand dieser Mann nicht gut. Dieser Mann, er war mutig. Er prangerte diese Ungerechtigkeit offen an.

Er sagte, dass man den armen und kranken Menschen helfen müsse. Und dieser mutige Mann hieß Jesaja.

Er war ein weiser Mann, man nannte ihn Prophet. Ein Prophet war ein Mensch, der sich von Gott gerufen wurde. Propheten waren Männer und auch Frauen mit einer Botschaft von Gott. Und weil Jesaja von Gottes Botschaft so überzeugt war, fand er den Mut, die Ungerechtigkeiten offen auszusprechen und die Menschen, die rücksichtslos und gemein waren, anzuprangern.

Jesaja aber wollte den Menschen auch etwas Schönes sagen, (und nicht nur rummotzen). Und das wollen wir einmal gemeinsam lesen.

Das Volk, das im Finstern
wandelt, sieht ein großes Licht,
und über denen , die da wohnen
im finstern Lande, scheine es hell.
Jesaja 9, V.1

Das Volk, das im Finstern wandelt: das waren all die Menschen, die nur wenig Hoffnung auf eine Besserung ihrer Situation hatten –

Und diesen Menschen verspricht er ein großes Licht, das über ihnen allen aufleuchten wird. Und dieses Licht wird später Jesus sein.

Er verspricht all diesen Menschen, das Gott ganz Nahe kommen wird. Er sagt ihnen aber auch, daß Gott das nicht ganz alleine machen will, dass die Menschen mithelfen sollen, Licht in ihr Leben zu bringen. Und er sagt den Menschen, wie das aussehen kann:

(Text gemeinsam lesen)

Mache dich auf und werde Licht!
Du musst wissen:
Überall auf der Welt ist es dunkel, die
Menschen stolpern in der Finsternis herum
und können ihren Weg nicht finden.
Mache dich auf und werde Licht!
Komm, steh auf und lass alle
Dunkelheit hinter dir.
Den Gott kommt auf uns zu und
erstrahlt in Herrlichkeit
Darum mach dich auf, wenn es dunkel
ist und hol dir dein Licht
Hol dir dein Licht von der Leuchtkraft
aller Sonnen,
entzünde dein Licht am Licht aller
Lichter, an Jesus
und trage dein Licht in die Welt.
Du fragst, wohin du gehen sollst?
Ich sage euch:
Den Traurigen bringt die Freude,
die ein zerbrochenes Herz haben,
denen verbindet die Wunden,
die großes Leid erfahre, die tröstet
und nehmt sie in die Arme,
sagt ihnen ein gutes Wort.
So seid ihr ein Licht en der Welt und
leuchtet unter den Menschen. Ihr seid
Gottes Kinder. Über euch wacht der
Gott und macht eueren Weg hell.

Nach Jesaja 60/61

Was Jesaja vor langer Zeit versprochen und gesagt hat, ist wahr geworden: Jesus ist geboren, er ist das große Licht geworden, das über allen Menschen leuchten soll. Was Jesaja den Menschen damals gesagt und versprochen hat, das gilt heute auch für uns:

Auch wir sollen mithelfen, Licht in diese Welt zu bringen, um sie dadurch heller und freundlicher zu machen!


Lied 2: "Mache dich auf und werde Licht..." –

Propheten, so haben wir eben gehört, sind Menschen mit einer Botschaft von Gott. Es gibt aber auch noch andere Gottesboten. Und die spielen in der Weihnachtsgeschichte eine große Rolle: Engel. So wie Jesaja den Menschen die Botschaft von Gott erzählt hat, so erzählten die Engel der Maria und den Hirten die Botschaft von Gott. Und bei Jesaja und bei den Engeln geht es um die gleiche Botschaft: Das Licht Gottes kommt zu uns Menschen und macht unser Leben hell und freundlich.

Und so singen wir nun ein Engelslied:


Lied 3 "Hört der Engel helle Lieder ..." EG 54

Nun wird die Geschenkewand betrachtet.

Ihr wundert euch bestimmt schon über diese Wand und dieses große Tor. Ein goldenes, prachtvolles Tor und eine riesige Geschenkewand, die alles verdeckt: Was mag das wohl bedeuten?

Vielleicht gibt uns das nächste Lied einen Hinweis?


Lied 4: "Macht hoch die Tür..." EG 1

"Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit" haben wir gerade gesungen --- dann will ich die Tür doch einmal öffnen, .....

Oje, da kommt die Herrlichkeit Gottes ja gar nicht durch. Da ist ja alles mit Geschenken zugepackt.

So ist das ja nicht schön:

So kommt die Botschaft Gottes, das Licht Gottes ja gar nicht durch zu uns Menschen.

Ich glaube, ich muss das mal umräumen.

  • Kinder helfen
  • Geschenke zur Seite
  • Licht in Krippe nach vorne
     

Ja – so ist das viel besser. Geschenke sind ja eine ganz tolle Sache, nur sollten sie nicht den Blick für Gottes Licht für uns verstellen ....


Ansprache


Lied 5: "Kommet ihr Hirten..." EG 48

Und den Auftrag Gottes (auch an uns), von diesem Licht zu erzählen und Gottes Licht selber weiterzusagen und weiterzugeben, das haben diese Hirten in der Weihnachtsgeschichte ganz schnell begriffen – und sie haben es getan.

Und vielleicht haben sie das getan, in dem sie Lieder gesungen haben, Lieder wie "Stern über Bethlehem".


Lied 6: "Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg..." EG 544


Abkündigungen

Liederzettel mit nach Hause nehmen: Ebenso den Text der Weihnachtsgeschichte, vielleicht zum Lesen am Heiligen Abend?


Gebet

Lasst uns beten, dazu stehen wir auf und falten die Hände:

Guter Gott,
bald ist heilig Abend.
Wir feiern die Geburt deines Sohnes Jesus.
Er ist das Licht, das du uns versprochen hast.
Er macht unser Leben hell.
Guter Gott, sei du in dieser Zeit besonders bei all den Menschen,
denen die Welt besonders dunkel 
erscheint:
bei den Menschen, die krank sind,
bei den Menschen, die einsam sind,
bei den Menschen, die traurig sind,
bei den Menschen, die Hunger haben,
bei den Menschen, die immer ungerecht behandelt werden.
Schenke du ihnen ein Licht,
und hilf uns, den Menschen, die in Dunkelheit Leben, etwas von unserer Helligkeit abzugeben.

So beten wir weiter mit den Worten, die du uns gelehrt hast:

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
Und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.


Segen:

Gott tröste dich, wenn du traurig bist.
Gott lache mit dir, wenn du dich freust.
Gott sei bei dir, wenn du dich einsam und verlassen fühlst.
Gott segne und behüte dich,
heute und in der kommenden Weihnachtszeit.
Amen.

Zum Abschluss wollen wir im Stehen das 


Lied" O du fröhliche..."
singen EG 44.

Text erschienen im Loccumer Pelikan 4/2001

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