Konfliktlösung zwischen Harmonieseligkeit und Eskalation die Wiederbegegnung von Jakob und Esau

von Manuela-Alexandra Schröder

 

I. Theologische Orientierung

1. Exegetische Überlegungen

a) Der Text Gen 32, 4-22. 33, 1-17 und sein Kontext
Die Kapitel 32 und 33 der Genesis, die die Begegnung der Brüder Jakob und Esau nach 20 Jahren der Trennung schildern, sind Teil der die Kapitel 12-50 umfassenden "Vätergeschichte", die in einem langen Wachstumsprozess zwischen der frühen Königszeit bis in die exilische und nachexilische Zeit hinein geformt wurde. In der Vätergeschichte werden die Anfänge des späteren Israel noch vor der Volks- und Staatswerdung geschildert. Die Vätergeschichte ist familiär strukturiert. Sie schildert die Ursprünge des späteren Israel als die Geschichte einer nomadisch lebenden Großfamilie über drei Generationen. Die Kapitel 32 und 33 gehören zu dem die zweite Generation schildernden Abschnitt, der mit der Geburt der Söhne Isaaks, den Zwillingsbrüdern Jakob und Esau, beginnt (Gen 25,19ff.) und an der Nahtstelle zur Josepherzählung (Gen 37-50) in Gen 36 endet. In der engeren Rahmung gehören Gen 32.33. zum Komplex der Flucht Jakobs nach Haran, seines Geschickes in der Fremde und seiner Wiederkehr von dort (Gen 27-33).

Die Schilderung der Versöhnung der Brüder Jakob und Esau ist breit angelegt. Der Unterrichtsstunde "Versöhnung und Distanz: Die Begegnung von Jakob und Esau" liegt die vorsichtige Wiederannäherung der beiden in ihrer in Kap. 32 und 33 geschilderten ganzen Länge zugrunde. Nur so kann die Schwierigkeit und Umständlichkeit, das Wagnis mit offenem Ausgang, das diese Wiederannäherung bedeutet, wirklich angemessen zu Wort kommen und bedacht werden. Ausgelassen wird allerdings die Brücke zur Haran-Episode mit der Verabschiedung Labans (32,1), sowie die äthiologische Notiz über Mahanajim (32, 2.3) und schließlich die eine ganz eigene Auseinandersetzung erfordernde Erzählung von Jakobs Kampf am Jabbok (32, 23-33).

Die Wiederannäherung der Brüder gliedert sich in zwei Abschnitte: zum einen in die aus der Sicht Jakobs geschilderte Vorbereitung auf die Begegnung mit Esau, zum anderen in die Begegnung der Brüder.


b) Vorbereitungen
Jakob sieht der anstehenden Begegnung mit seinem Bruder mit Besorgnis entgegen. Das, was zwischen ihnen steht, der unrechtmäßige Erwerb des Erstgeburtsrechtes (Gen 25, 29-34) und der erschlichene Vatersegen für den Erstgeborenen (Gen 27) ist, obwohl 20 Jahre zurückliegend, noch immer aktuell und Jakob in seiner ganzen Tragweite bewusst. Er will Gnade vor den Augen seines Bruders finden (32,6) und entsendet deshalb Boten, um sein Kommen und sein Anliegen ankündigen zu lassen. Die Boten kehren schon bald zurück und berichten, Esau sei bereits mit 400 Mann im Anmarsch. Jakob wird angst und bange; er teilt sein Lager, um sich Esau nicht ganz auszuliefern. Dann wendet er sich an seinen Gott (32, 10-13) und bittet diesen um Schutz vor der "Hand seines Bruders", aus der er Rachehandlungen erwarten muss. Schließlich wählt er einen großen Teil seiner Herde aus, um ihn, gestaffelt in drei Abteilungen, seinem Bruder als Geschenk entgegenzusenden.

In den zwei Erzählzügen dieses Abschnitts, der Botensendung und Lagerteilung zum einen, der prozessionsartigen Entgegensendung des Geschenkes zu anderen, findet sich "die redaktorische Verarbeitung zweier Rezensionen (J und E)", die Jakob sich unterschiedlich auf die Begegnung mit Esau vorbereiten lassen, wobei das erste Motiv dem Jahwisten, das zweite dem Elohisten zuzurechnen ist. Beide Fassungen ergänzen sich und konnten nach der Zusammenfügung der Quellen als Nacheinander verstanden werden. Die beiden Erzählteile sind verbunden durch das von J gestaltete Gebet Jakobs, in dem er den Gott seiner Väter an die Verheißungen erinnert und um Hilfe anfleht. Bedeutsam für diesen ersten Teil der Vorbereitung ist neben der Angst Jakobs, die er auch vor seinen Gott bringt, sein eindeutiges Schuldbewusstsein, das ihn seinen Bruder um Gnade (hen) bitten lässt. Er überlässt seinem Bruder das Feld des Agierens und erwartet das Nächstkommende von ihm her. Aber auch im Abwarten bleibt Jakob nicht passiv. Er sucht eine Möglichkeit des Entkommens, indem er das Lager teilt, und er sendet seinem Bruder, ergeben zum einen, planvoll zum anderen, Geschenke entgegen. Das hebräische Wort für Geschenk, minha, unterstreicht noch einmal Jakobs in Szene gesetzte Unterwerfung: es meint das Geschenk eines Geringeren an einen Höheren. Mit ihm will Jakob seinen Bruder versöhnen, wörtlich: dessen "Angesicht bedecken" (32,21), damit dieser Jakobs Schuld nicht mehr sehe.


c) Die Begegnung der Brüder
Esau kommt schneller als erwartet und trifft überraschend mit seinem Gefolge im Lager Jakobs ein. Den Plan, das Lager zu teilen, konnte Jakob nicht mehr ausführen, seine Anspannung wird deutlich, als es ihm eben noch gelingt, seine Familie in umgekehrter Rangfolge aufzustellen, die Mägde mit den Kindern zuerst, dahinter Lea mit ihren Kindern, schließlich Rahel mit Joseph. "Im äußersten Fall hätte dann Rahel, solange Esau über die ersten herfällt, Gelegenheit gehabt, zu entfliehen." Anschließend geht Jakob seinem Bruder mit der Geste der Verbeugung bis zur Erde entgegen (33,3), vom Erzähler dem Hofzeremoniell entlehnt, respektvoll an sich schon, in ihrer siebenfachen Wiederholung unterwürfig.

Überraschend und völlig unerwartet reagiert Esau. Er läuft seinem Bruder entgegen, umarmt und küsst ihn. Beide weinen. Auf die Frage des Bruders hin stellt Jakob seine Familie vor, die Kinder, "mit denen Gott deinen Knecht begnadet hat" (33,5). Auf eine weitere Frage hin erklärt Jakob die Vorhut, der Esau begegnete, zum Geschenk an den Bruder. Dieser will ablehnen, hat selbst genug, doch Jakob drängt ihn, und schließlich nimmt er an. Das Angebot Esaus aber, wohl in der selbstverständlichen Erwartung einer gemeinsamen Zukunft, nun auch gemeinsam weiterzuziehen, lehnt Jakob geschickt argumentierend ab. Sein Tross sei zu schwach, die Kinder noch zu klein, um mit Esau mithalten zu können. Auch einen Begleitschutz lehnt er ab. Im Ablehnen bleibt Jakob respektvoll, er vermeidet jede Kränkung. Nichts wolle er vom Bruder, nur Gnade finden "in den Augen meines Herrn" (33,15). Esau zieht schließlich, ohne den Bruder, tief in den Süden nach Seir, Jakob nach Sukkot. Die einheitlich von J gestaltete zweite Erzählszene der Begegnung Gen 33 lebt dramaturgisch sicher von der nach langen retardierenden Momenten in Kap. 32 sich nun endlich lösenden Spannung in der tatsächlichen Begegnung der Brüder, vor allem aber von der überraschenden Haltung Esaus. Die raffiniertere Spannung aber, die letztlich auch nicht aufgelöst werden kann, liegt in der eigentümlichen Ambivalenz von Annäherung und Distanz. Die Brüder tun, was sie können - der eine, Jakob, besonnen und geplant, der andere spontan, impulsiv und herzlich. Jakob ist sogar bereit, dem Bruder anklangsweise zurückzugeben, was er ihm einst raubte: seine Geschenkeprozession nennt er Esau gegenüber "beraha" (33,11,) ein Wort, in dem beides mitschwingt - der Segen(swunsch) und das Geschenk, das den Segen begleitet. Dennoch gehen die Brüder schließlich getrennte Wege.

Es scheint, dass Jakob in seiner besonnenen Art klarer weiß als der impulsive Esau, dass es Dinge gibt, die nicht aus der Welt geschafft werden können. Ihn kennzeichnet "das Misstrauen dessen, der selber viel betrogen hat." - Geraubter Segen kann nicht "zurückgegeben", Vergangenes nicht ungeschehen gemacht werden. Die Beziehung der Brüder ist versehrt, daran kann auch die Wiedersehensfreude nichts ändern. Jakob spielt aber auch darauf an, dass die Beziehung der beiden dennoch in einem tieferen Sinn, in Gottes Weg mit beiden, geborgen ist: er parallelisiert das Angesicht Gottes, von dem her er begnadet wurde (hanan) mit dem Angesicht Esaus, vor dem er Gnade (hen) zu finden hofft (33,10), und erlässt in dem, was er geben kann (minha), das anklingen, was Gott zu geben in der Lage ist (beraha). Da Gottes Gnadenhandeln aber nicht verfügbar ist, weicht Jakob einer möglichen neuen Gefährdung der Beziehung aus, indem er respektvoll auf Distanz geht. Er spricht Esau, auch als dieser ihn "mein Bruder" nennt (33,9), noch immer mit "mein Herr" (33,13) an, nennt sich selbst "dein Knecht" und sucht schließlich eine neue, seine eigene, Wohnstatt. "Die ....Entscheidung zur Trennung ist für die Erzählung als ganze bezeichnend. Der Erzähler will damit sagen: Eine Versöhnung zwischen Brüdern braucht nicht in jedem Fall ein Zusammenleben zu bedingen; sie kann sich auch darin auswirken, dass sich beide in Frieden trennen und jeder in seiner Welt und auf seine Weise lebt."

 

 

2. Systematisch-theologische Reflexion

a) Nicht ohne Gott: Der sich verfehlende Mensch
Die der Vätergeschichte vorangestellte Urgeschichte spricht von den "elementaren Grundlagen menschlicher Gemeinschaft": Der Mensch ist zur Gemeinschaft geschaffen und zur Gemeinschaft, zur Geschwisterlichkeit gehört der Konflikt. Die Vätergeschichte knüpft an diese Grundlagen an und erzählt von der Vielgestaltigkeit menschlicher Gemeinschaft. Auch sie kennt den Konflikt, vor allem den zwischen Brüdern. Sie schildert den Konflikt zwischen Abraham und (seinem Neffen) Lot, zwischen Jakob und Esau und zwischen Joseph und seinen Brüdern realistisch, ohne Ausflüchte und ohne zu moralisieren. "dass Menschen sich entzweien" gilt der Vätergeschichte wie der Bibel überhaupt "als Grundmerkmal... einer gefallenen Welt." Die "Entzweiung", das "Gefallensein" ist Folge dessen, was die Bibel Sünde nennt: die Aufkündigung der Geschöpflichkeit von seiten des Menschen, die ihn selbst Herr sein wollen läßt, und die merkwürdige Ambivalenz seines Handelns, mit der er zwar auf Gemeinschaft bezogen ist, gleichzeitig aber seine Fähigkeiten daran setzt, sich selber durchsetzen zu wollen. Das Problematische in der Gebrochenheit menschlicher Existenz ist nicht in erster Linie der Aufstand gegen Gott, sozusagen eine 'Majestätsbeleidigung', sondern die "Verkehrung in der Subjektivität des Menschen selber." Der Mensch, der in seiner Beziehung zur Außenwelt, seiner "Exzentrizität", sich selber findet, verkehrt und verfehlt, wenn er eben diese Exzentrizität in den Dienst seiner Ichbezogenheit stellt, sich selbst. Die Abkehr von Gott steht nicht am Anfang, sondern sie ist die Folge dieser Verkehrung.

Doch auch diese Verfehlung seiner Gotttesebenbildlichkeit, zu der der Mensch geschaffen ist (Gen 1,27), entläßt den Menschen nicht aus seiner Gemeinschaft mit Gott. Gott selbst hält diese Gemeinschaft aufrecht.

Das zeigt auch die Jakobsgeschichte. Jakob, nur eben nach dem Zwilligsbruder geboren, empfindet wohl das selbstverständliche Erstgeburtsrrecht als ungerechten Zufall. Die von den Voraussetzungen her nur minimale Unterschiedenheit der Brüder reizt ihn, die Bevorzugung Esaus in Frage zu stellen und diesem zu rauben, was ihm zusteht. So verständlich Jakobs Wunsch ist, sich durchzusetzen, so ändert das doch nichts dran, dass er Unrecht tut. Das weiß Esau, der seinem Bruder Rache schwört. Wenn der Vater stirbt, "dann will ich meinen Bruder umbringen" (Gen 27,41) und das weiß auch Jakob, der vor dem Zorn des Bruders flieht. Der offen aufgebrochene Konflikt wird nun zum Konflikt auf Distanz. Die Jahre scheinen Jakob recht zu geben. Der Segen, der wie ein "Etwas" erscheint, das es nur einmal zu vergeben gibt, beginnt sich zu "materialisieren". - Jakob wird trotz des Taktierens Labans reich. Dennoch macht all das den Verrat an Esau nicht ungeschehen. Esau würde nicht vergessen, was Jakob ihm getan hatte, wie Rebekka noch hoffte (Gen 27,45). Als Jakob beschließt, in die Heimat zurückzukehren, weiß er, dass er der Konfrontation mit seinem Bruder entgegenreist. Nach Hause findet Jakob nur, wenn er sich seiner Schuld stellt.

 

b) Die Beharrlichkeit Gottes
Alle Beziehungen der Menschen sind in der Vätergeschichte im Wirken Gottes begründet. "Die Vertikale der Geschlechterfolge gründet im Segen, die Horizontale des Miteinanderlebens im Frieden; in den Krisen wird Rettung als Rettung durch Gott erfahren. "Gott ist in der Vätergeschichte ein selbstverständliches Gegenüber, so selbstverständlich, dass darüber nicht disputiert zu werden braucht. Aus diesem Umstand erklärt sich nach Westermann "die auffällig profane Sprache der Vätergeschichte...: von Gott wird nur gesprochen, wo es notwendig ist, sonst nicht."

Diese in der Selbstverständlichkeit gründende Schweigsamkeit macht sich auch in der Geschichte von Jakobs Flucht und Wiederkehr Gen 27-33 bemerkbar. Über lange Strecken hin bietet die Geschichte variantenreich Menschlich-allzu-Menschliches. An entscheidenden Stellen aber ist das Profane mit deutlich werdender Gottesgegenwärtigkeit verwoben, am sichtbarsten in Jakobs Traum (Gen 28,10-22) und im unheimlichen Kampf am Jabbok (Gen 32, 23-33), aber auch in Jakobs Rückkehr, die in Gottes Initiative (Gen 31,3) gründet. Auch in den Erlebnissen verdichteter Gottesanwesenheit wird das Selbstverständliche der Gottesbeziehung Jakobs deutlich. Der Engeltraum wird ihm zur Bestätigung der Verheißung seiner Väter, die unheimliche Gestalt am Jabbok zur Begegnung mit Gott: ein Gegenüber, selbst im Traum, ist für ihn immer auf Gott hin transparent.

Ob nun explizit benannt oder verborgen: Gott wirkt in das Leben der Menschen hinein. Jenseits des verfügbar erscheinenden Segens sucht sich seine Gnade ihren Weg und wirkt beiden Brüdern, auch dem ausgetricksten Esau, Wohlstand, so dass dieser dem Bruder gelassen sagen kann: "Was wolltest du denn mit diesem ganzen Heer, dem ich begegnet bin?... Ich habe genug, mein Bruder, behalte, was du hast!" (33,8.9). - Geduldig begleitet Gott die Geschicke Jakobs, bis in diesem "Reue und Versöhnungsbereitschaft herangereift sind" und er bereit ist, das Risiko einzugehen, dem Bruder wieder zu begegnen. Darin zeigt sich, "dass Gott selber eine leise, aber zähe Gegenmacht gegen die Eskalation (und das Verschweigen! Anm.d.Verf.) des Konflikts in Gang gesetzt hat." Nicht zuletzt am Jabbok zeigt sich, dass Gott selbst an Jakobs langem Weg zum Eingeständnis seiner Schuld beteiligt ist. Diese aber ist Voraussetzung für seine Selbstfindung. "Das Bewusstsein der Selbstverfehlung, der Sünde, ist ein notwendiges Moment im Prozess der Befreiung des Menschen zu sich selber. Es durchbricht den Bann der Verkehrtheit, für die die eigene Identität unerreichbar bleibt, und zugleich vermittelt es die Kraft, die eigene Wirklichkeit anzunehmen im Bewusstsein der Selbstverantwortung und im Akt der Buße, der Identifikation ermöglicht noch mit dem in uns, was wir als unserem Selbstbewusstsein unangemessen beurteilen müssen."

 

c) Versöhnung: Das Gleichgewicht von Nähe und Distanz an den Grenzen von Ich und Du

Die Geschichte von Jakob und Esau geht gut aus. Ein Beispiel für eine billige Versöhnung ist sie gerade nicht. Zu subtil wird die komplizierte Wiederannäherung und die anschließende gütliche Trennung der beiden geschildert. Die Jakob-Esau-Erzählung beweist erneut, dass "die Bibel... kein handliches Rezeptbuch mit griffigen Regeln für die Lösung von Konflikten" ist.

Die Versöhnung, die Gott will und wirkt, ist trotz aller ihr vorauslaufenden Schuldeinsicht und Selbstüberwindung kein Aufgeben je eigener Individualität: Jakob und Esau bleiben, trotz Zwillingsbruderschaft und überwundenem Bruch, Verschiedene. Mit der Versöhnung ist die "Spirale der Konfliktsteigerung", zu der die Abgründigkeit des Bruchs allen Anlass geboten hatte, durchbrochen. Die Alternative aber ist keine Harmonieseligkeit, die in der christlichen Tradtion oft als "eigentliche" Konfliktlösung angestrebt wurde. P. Bukowski nimmt in seinem Aufsatz "Kirche und Konflikt" oft heftige Auseinandersetzungen in kirchlicher Gemeinschaft unter die Lupe, die ihren Grund jedoch meist in der Unfähigkeit haben, einen Konflikt wirklich auszutragen. Er warnt vor Illusionen: "Nicht jeder Konflikt ist in dem Sinne lösbar, dass sich am Ende alle aus freien Stücken auf ein gemeinsames Ziel einigen. In diese Richtung wird fälschlicherweise bisweilen die Verpflichtung zur 'Einmütigkeit' interpretiert". Weiterhin warnt Bukowski vor der "Illusion der glatten Lösung": "Solche kindliche Suche nach 'Alles' schlägt schnell in ein resignierendes 'Nichts' um."

Die Jakob-Esau-Erzählung bleibt an diesem Punkt realistisch. Sie spricht von dem Geist, in dem Versöhnung geschehen kann. Ein 'Ausleben' von Aggression ist zu vermeiden, da diese nur eine Eskalation von Gewalt nach sich zöge. Versöhnung bedeutet aber auch nicht Verschmelzung und die Nivellierung aller Gegensätze. Die Erzählung von Jakob und Esau ermutigt dazu, in Konfliktfällen nach konstruktiven Lösungen zu suchen, die die Individualität und damit eventuell auch das Abgrenzungsbedürfnis der Beteiligten berücksichtigt. Man könnte dies als Weg zum "Shalom" bezeichnen, der hier gewiesen wird. "Shalom" meint nicht eine konfliktlose Gemeinschaft, sondern eine Gemeinschaft, die fähig ist, Konflikte nicht bis zur gegenseitigen Zerstörung zu steigern, sondern sie zu lösen oder, wo das nicht völlig gelingt, mit ihnen zu leben und trotzdem beieinander zu bleiben."

 

II. Didaktische Analyse

1. Die Stunde innerhalb der Lerneinheit

Ziel der Unterrichtseinheit ist es, sich mit Konflikten reflektierend auseinanderzusetzen, den berechtigten vom unberechtigten Streit zu unterscheiden, nach Ursache, Anlass, möglichen Folgen und im Horizont biblisch-christlicher Aussagen auch nach Lösungen von Konflikten zu fragen.

In der Unterrichtseinheit können u. a. folgende Themen behandelt werden:

  • Ungerechtigkeit erzeugt Angst, Ohnmacht und Wut
  • Nachgeben wird oft als Schwäche verstanden!
  • "Da hatte ich eine Wut": Eigene Erfahrungen mit Konflikten
  • Es wird immer schlimmer: Konflikte neigen zur Eskalation
  • Wie verläuft ein Konflikt? Ursache, Anlass, mögliche Folgen, mögliche Lösungen
  • Eine eisige Mauer des Schweigens. Auch seelische Gewalt erzeugt Angst und Aggression

Grundüberlegung für die Auswahl der einzelnen Themen ist, an die Erfahrungswelt der Schüler/innen unter ethisch-reflektierenden Gesichtspunkten anzuknüpfen. Dabei geht es aber nicht nur um eine bloße "Reproduktion des Erlebten", sondern darum, anhand von exemplarischen Konfliktsituationen, deren Typisches auch den direkt oder indirekt gemachten Erfahrungen der Schüler/innen nicht fremd ist, die Entstehung und den Verlauf von Konflikten kritisch zu bedenken. Auf eine vorschnelle Findung von "Lösungen" wird dabei zunächst verzichtet, damit die Schüler/innen ein Verständnis für die tiefe Dynamik von Konflikten entwickeln können, in die auch die Streit- und Kränkungslust der Beteiligten hineinspielt.

Um aber einen Horizont für differenzierte Problemlösungen zu gewinnen, nimmt die Unterrichtseinheit das biblische Zeugnis in den Blick. Die Bibel ist für eine Halt gebende Lebensorientierung die "letztgültige Richtschnur der Christen". Das gilt nicht nur "im allgemeinen", sondern auch im Ernstfall, denn "der Konfliktfall (ist) gerade der Ernstfall."

Als Beispiel für den Umgang mit Konflikten dient die Jakob-Esau-Erzählung. Folgende Aspekte dieser Geschichte sollten der hier hier dargestellten Unterrichtsstunde vorangestellt werden:

  • Ungleiche Bruderschaft: Jakob und Esau
  • Jakob sticht seinen Bruder Esau aus: Erstgeburt und Segen
  • Jakob muss vor dem Zorn seines Bruders fliehen.

 

2. Das Thema im Erfahrungshorizont der Schüler/innen

a) Konflikte und Konfliktlösungen
Erfahrungen mit Konflikten haben die Schüler/innen überreichlich. Sie kennen Konflikte aus der Familie, Auseinandersetzungen mit den Eltern über Verbote und Grenzen, mit den Geschwistern um die Abgrenzung des eigenen Bereichs. Konflikte und konfliktähnliche Situationen tauchen aber auch in der Schule auf. Zwar sind die Schüler/innen im Unterricht aufgeschlossen, verständnisbereit und um Toleranz bemüht. In den Pausen und außerhalb des Unterrichtes aber werden Auseinandersetzungen oft auf elementarere Weise geführt: man sieht - oft spielerische, aber energiegeladene - Rangeleien, ein Mädchen wird ihrer "Aldi-Klamotten" werden verlacht (das Markenbewusstsein ist groß und die durch die Marken deutlich werdenden "Rangunterschiede" werden deutlich wahrgenommen). Oder ein ruppig-freundschaftlicher Schneeball wird als Problem empfunden und löst wütenden Protest und danach Selbstabschluss von der Gruppe aus.

Konflikte und die von ihnen ausgehende Bedrohung werden aber auch außerhalb der eigenen Lebenswelt wahrgenommen.

Lösungsmöglichkeiten für Konflikte in ihrer eigenen Lebenswelt (den ersten Schritt tun, sich vertragen, sich aussprechen, den anderen akzeptieren) kennen die Schüler/innen durchaus und sie können diese auch nennen ("Die sind doch blöd - warum haben die nicht miteinander geredet?"). Kognitiv also ist dieses Wissen vorhanden. Affektiv aber in einer konkreten, unübersichtlichen und von eigenen Emotionen bestimmten Situation können sie die Konfliktlösungsmöglichkeiten häufig nicht anwenden.

Hinzu kommt ein Weiteres. Die Schüler/innen haben ein sehr gutes Gespür dafür, dass manche der "glatten Lösungen" ('ihr müsst drüber reden und dann ist alles wieder gut'), die sie zu Hause oder in der Schule gelernt haben, in der Praxis gar nicht funktionieren. Völlig unterschiedliche Voraussetzungen bei den Konfliktpartnern (die Angst vor den "großen Jungs") oder unüberwindliche Mentalitätsunterschiede bei Geschwistern ("Da kann ich sauer werden, wenn meine Schwester mich dauernd stört, wenn ich in Ruhe lesen will") lassen solche glatten Lösungen nicht zu. dass "drüber reden" manchmal auch hoffnungslos vergeblich ist, das wissen vor allem auch die Schüler/innen, deren Eltern geschieden sind oder getrennt leben.

Frisch-forsche Patentrezepte werden der komplexen Erfahrungswelt der Schüler/innen nicht gerecht!


b) Die Begegnung der Schüler/innen mit der Geschichte von der Versöhnung der Brüder Jakob und Esau
Von der Jakob-Esau-Erzählung als Teil der Vätergeschichte lassen sich Parallelen zur Lebenswelt der Schüler/innen ziehen. Natürlich leben die Schüler/innen nicht wie die Gestalten der Vätergeschichte in Zelten und das Nomadentum ist ihnen fremd. Aber auch sie leben in Familien, in Kleinfamilien zwar, durch die Schule aber und die Klasse auch in immer noch überschaubaren Großgruppe. Die Familie in der Vätergeschichte, deren Erleben in drei Generationen entfaltet wird, ist "Herkunfts-, Erfahrungs-, Lern- und Deuteort Israels", in der das "Prä der familiären Gemeinschaftsform vor Volk und Staat" zum Ausdruck kommt, was für das Selbstverständnis Ganzisraels von Bedeutung ist. In eben dieser Situation befinden sich auch die Schüler/innen. Sie sind noch ganz auf die Familie und "Großfamilie" (Schule) bezogen und machen hier gerade auch in Konflikten entscheidende Erfahrungen, die für ihr ganzes Leben bedeutsam bleiben werden. Auch sie leben in den ganz elementaren Beziehungen von Eltern - Kind und Kind - Geschwister. Sogar theologisch ließen sich Parallelen ziehen. Die Vätergeschichte ist, wenn es um die Erwähnung Gottes geht, oft spröde. Sie setzt ihn selbstverständlich voraus und redet über ihn nur, wenn es nötig ist. Ähnlich geht es den Schüler/innen: Die Größe "Gott" ist Teil ihres Lebens, wenn sie auch im Alltag nicht bewusst thematisiert wird.

Die Jakob-Esau-Erzählung thematisiert zudem die Geschwisterlichkeit, die auch viele Schüler/innen aus eigener Erfahrung kennen, mit allen darin enthaltenen Spannungen wie Temperamentsunterschiede (der energiegeladene Esau und der häusliche Jakob), Rolle und Stellung innerhalb der Familie (Liebling des Vaters/der Mutter) und Geltungswunsch (Segen des Vaters). In diesen Spannungen sind Konfliktpotentiale und auch reale Konflikte enthalten, die für die Schüler/innen zwar nicht, wie für Jakob schließlich, lebensbedrohend, aber doch lebensentscheidend sind. So wichtig, so "lebensbesetzend" können diese Konflikte sein, dass sie einer Bewusstmachung, einer Analyse und einer Suche nach Verfahrensmöglichkeiten im Konflikt gewürdigt werden sollten. Die Jakob-Esau-Erzählung bietet hier Möglichkeiten zur Identifikation, einerseits mit den Personen, andererseits mit ihrer Form des Umgangs miteinander, die einen gangbaren Weg aufzeigt zwischen einer möglichen Eskalation und einer völlig konfliktlosen Harmonie, die sich im Normalfall als Illusion erweist.

 

3. Didaktische Schlußfolgerungen

Ein Schwergewicht der Unterrichtsstunde liegt darauf, die Geschichte selbst nachzuerleben, indem ihre subtile Spannung und ihr überraschender Schluss wirklich innerlich nachempfunden werden können. Um die Chancen der Jakob-Esau-Erzählung, eine Konfliktlösung im Modell einer "respektvollen Distanz" auszuschöpfen, ist die Spannungsgeladenheit der Wiederbegegnung gründlich zu erarbeiten. Eine solche Erarbeitung schafft Identifikationsmöglichkeiten und die Voraussetzung, den Schluss, die friedliche Trennung, die man ja nach Esaus herzlicher Reaktion gar nicht erwartet hatte, als überraschende neue Handlungsmöglichkeit zu erfassen.

Für die Schüler/innen kann es schwierig sein, Jakobs eigenartiges Lavieren in der Begegnung mit dem Bruder sachgemäß zu erfassen. dass Jakob nach allem, was zwischen den Brüdern vorgefallen ist, eine respektvolle Distanz für nötig hält, wird im Prinzip nachvollziehbar sein. Warum er das aber nicht offen sagt, den Bruder zu versöhnen sucht, ihm aber gleichzeitig mit Ausflüchten begegnet, erschwert den Zugang zum Geschehen. In der Vermittlung der Geschichte wird es daher nötig sein, durch Impulse auch die innere Welt zumindest Jakobs verstehbar zu machen, so dass die Schüler/innen an die in den vorauslaufenden Stunden erarbeitete Charakterisierung der Brüder anknüpfen können, um Jakobs Handeln zu verstehen.

Bei alledem wird in der aufwendig vorbereiten Wiederbegegnung der Brüder eine Dimension der Unverfügbarkeit deutlich. Sie zeigt sich darin, dass der Ausgang des Konfliktes nicht über ein gewisses Maß hinaus handhabbar ist. Vor der eigentlichen Begegnung von Jakob und Esau sind wirklich alle Möglichkeiten offen. Als die Nachricht eintrifft, dass Esau mit 400 (!) Mann im Anmarsch ist, ist nicht mehr absehbar, was kommen wird. Auch der schließlich "gute" Ausgang (die Herzlichkeit Esaus) war nicht planbar, er war "Zufall", der im Kontext der ganzen Geschichte theologisch gesprochenen "Gnade" genannt werden darf. - Ebenso wenig war der verschleierte Rückzug Jakobs der Herzlichkeit Esaus verfügbar. Hier zeigt sich die Dimension der Unverfügbarkeit an den Grenzen der Person Jakobs, der sein Rückzugs- und Abgrenzungsbedürfnis deutlich macht. Und auch zeigt sich wieder der "Zufall der Gnade", darin nämlich, dass Jakobs höfliche Distanz nicht zu neuen Missverständnissen, sondern eben zu der von beiden akzepierten Trennung führt. Die Dimension der Unverfügbarkeit kann dadurch zum Ausdruck kommen, dass unterschiedliche Ausgänge der Geschichte erarbeitet und vorgestellt werden, denn in der Entwicklung des Geschehens war für keinen der Beteiligten ein eindeutiges "Ergebnis" absehbar. Der dann in Gen 33 vorgestellte Ausgang ist nicht Ergebnis irgendeiner absehbaren Folgerichtigkeit, sondern verdankt sich dem ungeschuldeten Gnadenhandeln Gottes.

Schließlich wird es nötig sein, da der Akzent der Erzählung in Gen 32.33 aufs Ganze gesehen auf der Versöhnung der Brüder liegt, die von beiden akzeptierte Trennung als Konfliktmöglichkeit zu benennen und festzuhalten. Bei mehreren phantasierten "Ausgängen" der Geschichte kann sie als eine Lösung neben verschiedenen anderen möglichen erscheinen und im Gespräch (das aber wohl einer nachfolgenden Stunde vorbehalten bleiben wird) wird zu prüfen sein, welche der anderen erarbeiteten Lösungen sich ebenfalls als "gangbarer Weg" erweisen könnten.

Zweierlei wird die Stunde nicht leisten können. Zum einen wird die in der Jakob-Esau-Erzählung aufgezeigte Konfliktlösung auch nach dieser Unterrichtsstunde nicht in der Weise den Schüler/innen als Gelerntes zur Verfügung stehen, dass sie nun ohne weiteres in der Lage wären, Konfliktsituationen so zu begegnen wie es die biblische Geschichte vorschlägt. Der hier aufgezeigte Weg der vorsichtigen Wiederannäherung und friedlichen Trennung wird ein Angebot bleiben, das die Schüler/innen nicht sofort auch affektiv in Handlung werden umsetzen können. Dennoch bleibt die Werbung für ein deeskalierendes Verhalten in der Erzählung eine wichtige Botschaft, die es zu vermitteln lohnt.

Zum anderen kann die angesprochene Dimension der Unverfügbarkeit, in der sich das Handeln Gottes als "Zufall der Gnade" auswirkt, nur andeutend vermittelt werden. Es ist die explizit theologische Deutung einer Wirklichkeit, die unter anderen Voraussetzungen auch anders interpretiert werden kann. Die Unterrichtsstunde kann hier nur ein Schritt auf dem Wege sein, für die Tiefendimension des Lebens, in der der Mensch im letzten gründet und geborgen ist, ohne dass sie ihm verfügbar wäre, zu sensibilisieren.

 

4. Inhaltliche Schwerpunksetzung

Der inhaltliche Schwerpunkt der Stunde muss darauf liegen, das schwierige Ineinander von Nähe und Distanz in menschlichen Beziehungen am Beispiel von Jakob und Esau zu thematisieren. Menschen sind in ihrer Gemeinschaft, zu der hin sie geschaffen sind und ohne die sie nicht leben können, aufeinander angewiesen. Trotz dieser Angewiesenheit auf Beziehungen in der Familie und der weiteren Lebenswelt läuft das Zusammenleben in der Gemeinschaft nicht konfliktfrei ab. Grenzen der Person müssen abgesteckt, Freiräume offengehalten werden, was Auseinandersetzung erfordert. Mentalitätsunterschiede, unterschiedliche Bedürfnisse und Befindlichkeiten, die auch wechseln können, bieten dabei zusätzliches Konfliktpotential.

Deshalb müssen Menschen in einer Gemeinschaft Wege finden, miteinander umzugehen, ohne sich der Illusion völliger Konfliktlosigkeit zu verschreiben, die nur neue Enttäuschungen hervorruft, und zum anderen in dem Bemühen, eine Eskalation zu verhindern. Einen solchen Weg bietet die Jakob-Esau-Erzählung an. Die Geschichte muss gründlich erarbeitet werden. Umständliche Einzelheiten erschweren dabei den Zugang zur Geschichte, so die durch das Zusammenwachsen von J und E entstandene zusätzliche Variante der Teilung der Lager (32, 8.9), die genauen Zahlen der Esau entgegengesandten Tiere (32, 15.16), die ins Detail gehende Erwähnung der Geschenkprozession in Etappen (32, 17-20), sowie die genaue Aufstellung der Familie beim Eintreffen Esaus (33,2).

Die auf diese Weise gestraffte Erzählung bietet die Voraussetzung, die spannungsreiche Wiederbegegnung der Brüder, die viele mögliche Ausgänge und Konfliktlösungen andeutet, zu erfassen.

Die möglichen Konfliktlösungsvarianten, die in der Geschichte mitschwingen, sollen von den Schüler/innen erarbeitet werden, der schließlich von den Beteiligten eingeschlagene Weg vorgestellt, benannt und zusammengefasst werden: Die Brüder sind auf gegenseitige Akzeptanz angewiesen, gestehen sich aber überraschenderweise de facto ein, dass dies nicht in einem harmonischen Miteinander, sondern nur in friedlicher Distanz möglich ist.

Identifikationsmöglichkeiten bieten sich hier für die Schüler/innen an.

 

5. Lehrziele der Unterrichsstunde

Die Lehrziele der Stunde sind folgende:

  • Die Schüler/innen sollen sich am Beispiel der Jakob-Esau-Erzählung bewusst machen, dass Menschen in ihrer Gemeinschaft aufeinander angewiesen sind, dass Gemeinschaft aber dennoch nicht konfliktfrei ist.
  • Die Schüler/innen sollen vor dem Hintergrund der spannungsreichen Wiederbegegnung der Brüder spielerisch vorstellbare Konfliktlösungsmöglichkeiten in der Spannbreite von der Erlangung vollkommener Harmonie bis zur eventuellen Eskalation von Gewalt im Sinne möglicher "Ausgänge" der Geschichte erarbeiten, sowie das Erarbeitete vorstellen und die Ergebnisse festhalten.
  • Die Schüler/innen sollen den in der Geschichte selbst schließlich vorgeschlagenen Weg von Wiederannäherung und Distanznahme, von Versöhnung und beschlossener friedlicher Trennung als mögliche Konfliktlösung kennenlernen und benennen können.




III. Methodische Entscheidungen

  1. Am Anfang der Stunde steht als Motivation und Einstieg eine Hörszene, in der nach einer Überleitung (ein Erzähler berichtet vom Aufbruch in Haran und vom Weg nach Kanaan) Jakob sich mit seiner Frau Rahel über die bevorstehende Wiederbegegnung mit seinem Bruder unterhält. - Dieses fiktive Gespräch, das Jakobs Befürchtungen bei seiner Ankunft in Kanaan darstellt, macht das innere Empfinden Jakobs nacherlebbar, das sein späteres Verhalten in der Begegnung mit seinem Bruder verständlich werden lässt. Inneres Erleben kann dem Hörer oder Erzähler einer Geschichte nie direkt verfügbar sein. Die Form des Dialogs (mit Rahel) bietet die Möglichkeit der Veröffentlichung und Darstellung der (imaginierten) Gedanken Jakobs, die sein Erleben erfahrbar machen. "Erzählung hat mit Geschehenem und Geschehendem zu tun. Dabei ist die Frage, ob das Erzählte historisch ist oder nicht, nicht vorrangig, sondern der Erzähler nimmt, was er erzählt, aus der Erfahrung (eigener oder erzählter) und macht es für seine Hörer wieder zur Erfahrung."
    Die Hörszene bricht ab mit der Kunde der Boten, dass Esau mit einem Heer von Männern im Anmarsch sei, und mit dem offenkundig werdenden Schrecken und der Angst Jakobs als Reaktion auf diese Information. - Die Erzählung ist hier auf einem ersten Spannungshöhepunkt angekommen. Im Gespräch mit Rahel sind unterschiedliche Möglichkeiten zur Sprache gekommen, wie die Begegnung der Brüder ausgehen könnte. Ihr tatsächliches Ergebnis aber ist völlig offen.
  2. Die Problemformulierung in Gestalt eines Impulses ("Stellt euch vor, Esau kommt!") bietet die Gelegenheit, dass die Schüler/innen, die die Spannung nachempfinden konnten, sich spontan äußern und leitet andererseits zu den Arbeitsaufträgen an unterschiedliche Gruppen über. ("Die Leute in der Gegend haben auch schon gehört, dass Esau kommt. Sie wollen wissen, was wohl passiert...")
  3. Die Spannungsgeladenheit der Situation, in der der Ausgang offen ist, soll nun in drei Gruppen erarbeitet werden (Erarbeitung).
    a) Gruppe 1 bekommt als Situation für ein Rollenspiel folgendes vorgegeben: Radio Bet-El berichtet in seinen Mittagsnachrichten von der bevorstehenden Begegnung der Brüder Jakob und Esau. Ein Reporter vor Ort hat drei Hirten im Gefolge Jakobs ausfindig gemacht, mit denen er ein Interview führen will. Die Schüler/innen sollen das Interview aufschreiben, die Rollen (Reporter und Hirten) verteilen und eine Vorstellung des Interviews für die Gesamtgruppe erproben.
    b) Die Gruppe 2 erhält als vorgegebene Situation ein Feierabendgespräch im Gasthaus "Zum Guten Hirten". Die Gruppenteilnehmer sollen ein Gespräch der Gasthausbesucher über die mit Spannung erwartete Begegnung der Brüder erarbeiten, dieses in Sprechblasen, die als Materialien mitgegeben werden, eintragen und für eine Vorstellung vorbereiten. Die Sprechblasen können (eventuell erst nach der Präsentation, wenn diese nicht frei geschieht) auf ein vorbereitetes Blatt aufgeklebt werden.
    c) Die Gruppe 3 bereitet ebenfalls ein Interview vor. Sie bekommt als Situation vorgegeben, dass TV Kanaan Plus für seine Sendung "Verzeih mir" Gespräche mit den Hauptbeteiligten der Wiederbegegnung, Jakob und Esau, führen will. Auch hier sollen die Interviews aufgeschrieben und nach Verteilung der Rollen für eine Vorstellung in der Gesamtgruppe vorbereitet werden

    Die Interviews bieten wie das Gespräch im Gasthaus die Möglichkeit, vorstellbare Ausgänge der Geschichte zu erarbeiten mit dem Vorteil einer gewissen Distanznahme zu dem, was die Schüler/innen ganz persönlich für möglich oder wünschenswert halten (Rollenspiel). Diese Distanznahme zum einen, die reale Konfliktgeladenheit und Offenheit der Situation, die ja erarbeitet und nachempfunden wird, zum anderen bietet den Vorteil, dass "falsche" Lösungen gar nicht entwickelt werden können, weil es sie nicht gibt.
     
  4. In einer Auswertungsphase wird
    a) zunächst das in den Gruppen Erarbeitete der Gesamtgruppe vorgestellt.
    b) Nach der Vorstellung der drei Rollenspiele soll das, was in den einzelnen Gruppen als Ausgangs- (und Konfliktlösungsmöglichkeit zur Sprache kam, im Gespräch zusammengefasst und in Stichworten an der Tafel festgehalten werden. Dazu wird die (vorher verdeckte) Tafel aufgeklappt, so dass der vorbereitete Tafelanschrieb sichtbar wird: Unter der Überschrift "Stellt euch vor, Esau kommt! Was wird nun geschehen?" sind - mit Abständen - die einzelnen Gruppen aufgeführt: 1. Radio Bet-El, 2. Gasthaus "Zum Guten Hirten", 3. TV Kanaan Plus. Unter die jeweilige Gruppennennung kann nun das im Gespräch zusammengefasste Ergebnis, zu dem die Gruppe kam, eingetragen werden.
     
  5. Anschließend wird die Geschichte und ihr Ausgang, wie er in Gen 32.33 geschildert wird, erzählt (Lehrererzählung). Im Grunde ist diese Erzählung eine Weiterführung, da sie an die Hörszene zu Beginn der Stunde anknüpft. Vor dem Horizont des von den Schüler/innen Erarbeiteten, das die der Wiederbegegnung inhärenten Spannungsmomente in unterschiedlichen Perspektiven aufgreift, ist der Schritt der (Weiter-) Erzählung zugleich ein vertiefender Unterschritt.
    Die Lehrererzählung schildert die tatsächliche Begegnung der Brüder mit ihren Spannungsmomenten von Versöhnung und erneuter, aber diesmal einvernehmlicher Distanznahme.
     
  6. Am Schluss der Stunde steht eine Reflexion des zuletzt Gehörten unter Einbeziehung des zuvor Erarbeiteten. Der Inhalt der Wiederbegegnung wird wiederholt ("Wie geht die Geschichte denn in der Bibel aus?"). Der Ausgang der Geschichte wird herausgearbeitet und zusammengefasst. Die Wahrnehmung des "doppelten Ausgangs" (Versöhnung und Trennung) ist daher zu fördern. Der Ausgang der Genesisgeschichte wird unter dem Stichwort "4. Das 1. Buch Mose, Kapitel 32 und 33" als weiteres Ergebnis an der Tafel festgehalten.

In einem abschließenden Gespräch können die Schüler/innen sich zu der erzählten Geschichte äußern und ggf. ist eine Übertragung auf ihre Lebenswelt an dieser Stelle der Unterrichtsstunde möglich.

 

M 1
Hörszene (möglichst auf Kassette vorbereiten)

Erzähler: Jakob hatte lange in Haran gelebt. Doch dann hatte Gott zu ihm im Traum gesagt: Mach dich auf, Jakob, geh wieder in deine Heimat. Hab keine Angst! Ich gehe mit dir! Da verließ Jakob Haran, um nach Kanaan heimzukehren. Er packte alles ein: Zelte, Kochgeschirr, Teppiche, Kleider, alles, was er besaß. Er verteilte die Frauen und Kinder auf die Kamele. In bequemen Sätteln. Und dann zogen sie los. Eine lange Karawane war das. Ziegen, Schafe, Kühe, Esel, Kamele und dazwischen lauter Hirten - so weit das Auge reichte.
Viele Tage und Wochen waren sie unterwegs. Anstrengend war das, staubig und heiß. Aber langsam kamen sie ihrem Ziel näher. - Nun haben sie Kanaan fast erreicht.
An einem Morgen unterhält sich Jakob mit seiner Frau Rahel.

Rahel: Guten Morgen, Jakob!

Jakob: Guten Morgen, meine Liebe.

R: Du siehst müde aus...

J: Ja, ich habe schlecht geschlafen.

R: Du fühlst dich nicht? Bist du krank?

J: Nein, lass nur. Mir geht es gut. Aber ich habe mir Sorgen gemacht.

R: Aber warum denn? Du bist doch nun bald wieder zu Hause. Du wirst deine Mutter wiedersehen und deine ganze Familie. Nach so langer Zeit! Freust du dich nicht?

J: Ja, meine Familie, das ist es ja gerade...

R: Ach, du meinst die Sache mit deinem Bruder Esau, von der du mir mal erzählt hast? Na hör mal, das ist doch lange her!

J: Ja, du hast schon recht. Aber die Sache von damals - was da passiert ist, das vergisst man nicht so schnell! - Esau war doch der Liebling unseres Vaters. Er sollte einmal alles erben. Und ich habe ihn betrogen. Ich habe ihm den Segen weggenommen, der doch für ihn bestimmt war! - Ich glaube nicht, dass Esau das so einfach vergessen hat.

R: Meinst du denn, dass Esau sich rächen will?

J: Das könnte ich mir gut vorstellen. Esau ist mutig und stark. Er war immer ein Jäger und Kämpfer. Da wird sich nichts geändert haben. Wenn er uns angreift, um sich zu rächen, dann sind wir wirklich in Gefahr! Mit Esau ist nicht zu spaßen.

R: Aber du bist doch sein Bruder. Er wird sich doch nach all der Zeit freuen, dich wiederzusehen.

J: Das könnte natürlich auch sein. Ich würde mich ja auch freuen, ihn wiederzusehen. Aber weißt du, Rahel, ich habe lange darüber nachgedacht. (Pause) Ja, vielleicht gibt es ein großes Wiedersehensfest und alles scheint erst mal vergessen. Wir werden vielleicht sogar wieder zusammen in einem Gebiet leben. - Aber dann, später, wenn die Zeit vergeht... Wird dann nicht doch wieder der alte Ärger hochkommen?

R: Dann entschuldige dich doch bei ihm

J: Das will ich auch tun. Aber ich kenne Esau. Wenn ihm irgendwann einmal der Kragen platzt, dann wird er doch wieder mit den alten Vorwürfen kommen. Stell dir vor, er hat damals gesagt: Ich will meinen Bruder Jakob umbringen!

Ruben (ruft): Papi, Papi!

R: Schau mal, da kommt Ruben angelaufen.

Ruben: Papi!!

J: Was ist denn, Ruben?

Ruben: Da kommen Reiter. Da vorne, siehst du?

J: Das werden die Boten sein, die ich losgeschickt habe, damit sie Esau sagen, dass ich wieder nach Hause komme.

(Hufgetrappel)

Ein Bote (ruft): Wir wollen Jakob sprechen!

J: Ja, hier bin ich. Habt ihr meinen Bruder getroffen und ihm gesagt, dass ich heimkomme?

Bote (außer Atem): Das konnten wir gar nicht. Wir haben ihn von einem Hügel aus gesehen. Er muss irgendwie schon vorher erfahren haben, dass du kommst. Er ist noch ein ganzes Stück entfernt. Wir konnten weit ins Land sehen. Aber stell dir vor, er hat 400 Mann bei sich!!

J (entsetzt): Was, 400 Mann??

Bote: Sie reiten auf schnellen Kameln und kommen auf unser Lager zu. Da sind wir geflohen. Wir wollten dir lieber rechtzeitig Bescheid sagen.

Erzähler: Jakob ist der Schreck in die Glieder gefahren. Er hat große Angst. Was wird nun geschehen...?

 

M 2
Textgrundlage für die Gruppe 1

Radio Bet-El sendet seine Mittagsnachrichten. Es wird über die Neuigkeiten des Tages berichtet.

"Radio Bet-El. Die Nachrichten.

Jakob ist nach neuesten Meldungen aus Haran zurückgekehrt. Dorthin hatte er vor 20 Jahren nach dem sogenannten "Segens-Skandal" fliehen müssen. Aus sicherer Quelle haben wir außerdem erfahren, dass sein Bruder Esau ihm mit 400 Mann entgegenreitet.

Aus dem Lager Jakobs ist Besorgnis über das Näherkommen Esaus mit seiner Reiterschaft laut geworden. Wir sind vor Ort mit unserem Reporter Levi Hirsch verbunden.

Levi Hirsch: Ja, ich befinde mich zur Zeit im Lager Jakobs. Mir gegenüber sitzen drei Hirten aus Jakobs Gefolge..."

  

M 3
Textgrundlage für die Gruppe 2

Im Gasthaus "Zum Guten Hirten" sitzen einige Frauen und Männer nach Feierabend zusammen. Plötzlich geht die Tür auf. Ein Hirtenjunge kommt herein und erzählt eine Neuigkeit: Jakob ist aus Haran zurückgekehrt und jetzt reitet Esau mit 400 Mann entgegen!

Die Leute erinnern sich...

  


M 4
Textgrundlage für die Gruppe 3

Die Fernsehstation TV Kanaan Plus möchte eine neue Folge ihrer Sendung "Verzeih mir" vorbereiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben von der Ankunft Jakobs in Kanaan gehört und auch erfahren, dass Esau ihm mit 400 Mann entgegenreitet. Sie wollen nun Interviews mit Jakob und Esau führen. Dabei interessiert sie, was die Brüder vorhaben und ob sie sich versöhnen werden.

 

  

M 5
Lehrererzählung (in Anlehnung an Neukirchener Kinder-Bibel)

Jakob hatte furchtbare Angst, als er hörte, dass Esau ihm entgegenkam. 400 Mann, dachte er, das ist ja eine richtige Armee! Wenn es nur nicht zum Kampf kommt. Dann müsste nicht nur ich sterben, sondern auch die Frauen und Kinder!

In seiner Angst begann Jakob, zu Gott zu beten. Großer Gott, betete er. Du hast schon meinen Großvater Abrahahm und meinen Vater Isaak begleitet. Du hast sie immer beschützt. Und auch mich hast du gesegnet und reich gemacht. Dabei habe ich das doch gar nicht verdient! Aber jetzt bitte ich dich: Laß es nicht zu, dass Esau uns alle umbringt!

Das Gebet tröstete Jakob ein wenig und er fing an, zu überlegen. Ich will meinem Bruder ein Geschenk machen, dachte er. Er ging und suchte die schönsten Tiere aus, die er hatte: Ziegen und Böcke, Esel und Kühe und Kamele, eine riesige Herde. Er schickte drei Hirten mit den Tieren los. Geht Esau entgegen, sagte er ihnen. Und wenn ihr ihn trefft, dann sollt ihr sagen: Das ist ein Geschenk von deinem Bruder Jakob. - Vielleicht, dachte Jakob, ist Esau versöhnt, wenn er das Geschenk sieht.

Und Jakob wartete. Es wurde Abend, schließlich wurde es Nacht. Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang ist Esau dem Lager schon ganz nahe. Jakob nimmt allen Mut zusammen und geht seinem Bruder entgegen. Da kommt er schon!

Jakob verbeugt sich vor seinem Bruder, siebenmal, bis zur Erde. Ein wenig zittert er. Doch da - läuft Esau auf Jakob zu. Er fällt ihm um den Hals, drückt und küßt ihn. Jakob, mein Bruder, sagt er. Beide müssen weinen, so sehr freuen sie sich darüber, sich wiederzusehen.

Aber eins musst du mir erklären, sagt Esau. Was wolltest du denn mit den ganzen Tieren, denen ich begegnet bin? Das war ja ein ganzes Heer! Das ist für dich, antwortet Jakob. Gott hat mich in der Fremde reich gesegnet. Von diesem Segen will ich dir ein Geschenk machen. Die Tiere sind mein Geschenk für dich. Da lacht Esau freundlich. Behalte, was du hast, sagt er zu Jakob, ich habe doch selbst genug! Aber Jakob will, dass Esau die Tiere annimmt. Es ist sein Versöhnungsgeschenk an Esau. Na gut, sagt Esau. Dann laß uns aber jetzt zusammen weiterziehen. Wir werden ja jetzt wieder zusammen wohnen. Ich begleite dich!

Da wird Jakob verlegen. Ach weißt du, Esau, sagt er, wir können ja nicht so schnell reisen wie ihr. Siehst du, da ist meine Familie. All die Kinder gehören zu mir. Und du siehst ja selbst: die Kinder sind noch klein. Und auch die Herde kann nicht so schnell. Es sind viele junge Tiere dabei. Sie sterben, wenn man sie überanstrengt. Reise du nur voraus. Wir kommen langsam hinterher. - Einverstanden, sagt Esau. Aber dann lasse ich dir ein paar von meinen Männern da, damit sie euch beschützen. Aber Jakob schüttelt den Kopf. Das brauchen wir gar nicht, sagt er. Ich will doch nur, dass du nicht mehr böse bist.

Jakob und Esau umarmen sich noch einmal. Dann zieht Esau los. Esau zieht tief in den Süden des Landes. Jakob aber bleibt mit seiner Familie viel weiter im Norden. Er findet in seiner alten Heimat ein Zuhause.

 

 

2. Literatur

  • A. Textausgaben, Hilfsmittel und Kommentare
    - Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers, Revidierter Text 1975, Stuttgart 1978
    - Gesenius, W., Buhl, F.,
  • Hebräisches und aramäisches Wörterbuch zum Alten Testament, Berlin/Göttingen/Heidelberg, 17. Aufl., 1962
    - V. Rad, G.,
  • Das erste Buch Mose. Genesis Kapitel 25, 19-50, 26.
  • Das Alte Testament Deutsch, Teilband 4, Göttingen, 3. Aufl. 1961
    - Westermann, C.,
  • Genesis, 2. Teilband (Gen 12-36). Biblischer Kommentar Altes Testament, Bd I/2, Neukirchen-Vluyn 1981
    - Weth, I.,
  • Neukirchener Kinder-Bibel, Neukirchen-Vluyn, 2. Aufl. 1989
  • B.Weitere Literatur
    - Bukowski, P.,
  • Kirche und Konflikt. Bemerkungen zu einem leidigen Thema, in: Pastoraltheologie, Jg 80, 1991, S. 332-351
    - Berkowitz, L., Art. "Aggression", in: Lexikon der Psychologie Bd. I, Freiburg/Basel/Wien 1971, Sp. 28-37
    - Hilger, G.,
  • Die Vätergeschichten und wir - Plädoyer für eine Rückbesinnung auf die Geschichte der Patriarchen, in: RU Praxis, Jan/Mrz. 1986, S. 1-3
    - Klopfenstein, M.A.,
  • Konflikte und ihre Lösung in biblischer Sicht, in: Reformatio. Evangelische ZS für Kultur und Politik, Jg 31, 1982, S. 43-54
    - Pannenberg, W.,
  • Anthropologie in theologischer Perspektive, Göttingen 1983
    - Peek-Horn, M.,
  • Der Gottesglaube der Vätergeschichten als Lernort für unseren Glauben, in: RU Praxis, Jan/Mrz. 1986, S. 3-8
    - Riedel, I.,
  • Das sogenannte Böse. Das Böse in der analytischen Psychologie C.G.Jungs, in:Religion heute, März 1989, S. 16-20

Text erschienen im Loccumer Pelikan 3/1994

3/1994

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