Haftprüfung für biblische 'Gauner'

von Evelyn Schneider

 

Eine KU-Stunde mit vier irritierenden Bibeltexten 

Wegen eigenmächtiger wirtschaftlicher Transaktionen wird ein Haushalter bei seinem Herrn angeschwärzt, worauf dieser ihm zwei Konsequenzen ankündigt: er soll einen Abschlussbericht vorlegen und werde dann gefeuert. Angesichts des freien Falls in die Arbeitslosigkeit sieht das Krisenmanagement des Haushalters vor, sich mit geschönten Schuldscheinen Verbündete gegen den Hausherrn zu schaffen. Das wird dem betrügerischen Haushalter hoch angerechnet – ausgerechnet in der Bibel!

 

Vorüberlegungen zum Thema – zwielichtiges Volk im Gottesreich

In der etwas verrückten Welt der Gleichnisse ist dieser Text eine besondere Zumutung. Die Frage, warum hier ein offensichtlicher Schurke Anerkennung findet, wurde schon früh in der Rezeptionsgeschichte als Problem erkannt und führte zu den unterschiedlichsten Interpretationsvorschlägen.1 Die exegetische Beschäftigung mit Lk 16,1-8 zeigt, dass mit moralisierenden und exegetischen Glättungen versucht wurde, den Text zu verstehen. Das gilt zum Teil auch für die drei weiteren Erzählungen, die im Unterricht verwendet werden und die in Bezug auf ihren moralischen Standpunkt mindestens zwielichtig sind:

  • Gleich zu Beginn der biblischen Glaubensgeschichten steht die von dem land- und besitzlosen Abraham, der seine Frau Sara als seine Schwester ausgibt und damit sie und die göttliche Zusage der Nachkommenschaft in Gefahr bringt.2 Er tat dies, um sich selbst zu schützen (Gen 20,11ff.; 12, 13ff.),3 ungeachtet dessen, was mit Sara oder auch den um sie freienden Männern geschah. Dennoch: er wird reich beschenkt und gilt als Vater im Glauben für Paulus und damit für alle Christen.
  • Mit List gewinnt Jakob Erstgeburtsrecht und -segen, was nicht nur ideelle Grundlagen bot, sondern das Vermächtnis eines Großteils des Besitzes bedeutete. Das bringt ihm den erbitternden Zorn des Bruders und für sich selbst die Flucht ein. Dennoch: im Traum von der Himmelsleiter bestätigt Gott ihm seinen Beistand.
  • Unrechtmäßig ist auch das Tun des Feldarbeiters im Gleichnis von dem Schatz im Acker, Mt 13,44. Auch in der damaligen Rechtsprechung galt ein Fund auf einem Landstück als Besitz des Eigentümers und müsste diesem angezeigt werden. Das aber versäumt der Arbeiter, kauft dem ahnungslosen Grundbesitzer das Feld ab und nennt den Schatz sein Eigen. Er gilt als Beispiel für die Himmelreichsbewohner!

Selbst wenn Exegeten Erklärungsmuster gefunden haben und sich einig in der Bedeutung dieser Texte sein sollten, bleibt ein Grundgefühl des Unrechts zurück. Wie sind diese "Schelmenstücke" der Bibel zu verstehen, in denen egoistisches und am materiellen Gewinn orientiertes Verhalten positiv gewürdigt wird?

Die Geschichten geben kein eindeutig positives Bild von Glaubenszeugen ab. Sie zeigen, wie gottesfürchtige Menschen mit ihrem Gott rechten und feilschen und kämpfen um des Lebens und des Glaubens willen.

In den beiden alttestamentlichen Geschichten tritt der Wegcharakter des Lebens besonders stark heraus. "In die Irre (= Ungewissheit) geführt" (Gen 20,13) muss der Mensch manche Nötigung über sich ergehen lassen. Die Väter im Glauben zeigen sich hier nicht frei von menschlicher Ängstlichkeit und listigem Überlebenswunsch. Jakob, der später den Namen Israel erhält, ist Bild für das noch kleine, schwache Volk der Auserwählten Jahwes, das sich inmitten einer multireligiösen Welt behaupten muss. Zugleich aber wird in den Geschichten von der Treue Gottes erzählt und von seiner in der Ungewissheit bewahrenden Hand. Die Reflexion über sich selbst, über Zweifel und Anfechtung, die ihren Weg bestimmen, halten die Israeliten in diesen Geschichten fest. In ihnen sind zahlreiche Facetten von Glaubenserfahrungen verdichtet. Erst in späteren, sicheren Zeiten wurden sie ethisch und theologisch neu pointiert.

Das Gleichnis vom Schatz im Acker Mt 13,44 lässt eine moralische Diskussion dagegen gar nicht erst aufkommen, denn im Mittelpunkt steht nicht das Handeln des Menschen, sondern der Schatz, von dem letztlich alle Aktion ausgeht. Wer sich vom Himmelreich anstecken lässt, so könnte man zusammenfassen, handelt zuweilen unerhört, denn er hat Lebenswichtiges entdeckt. Das Gleichnis schildert einen nicht zu überbietenden Zustand der Freude über die Erkenntnis göttlicher Liebe.

Ganz anders das Gleichnis vom untreuen Haushalter Lk 16,1-8, dem selbstverschuldet das Messer an der Kehle sitzt, und der diese Lebenskrise mit Raffinesse meistert. Das aber ist nur der eine Höhepunkt der Geschichte. Der andere schildert die Souveränität des Geschädigten, der Größe genug hat, den "Überlebens-Coup" des kleinen Mannes zu würdigen. Hier spiegelt sich Gott selbst, der in seinem unbegreiflichen Reichtum auch "Gauner" in seiner Nähe zulässt. Gottes Liebe hat Vorrang auch gegenüber den eigenen Gesetze. An solchen Texten kann die Tiefendimension der Freiheit Gottes und der Befreiung des Menschen aufscheinen.

 

Die Geschichten im Unterricht

Die Stunde folgt dem didaktischen Leitbild, dass nicht die Frage, was die Autoren seinerzeit aussagen wollten als Erkenntnisprinzip gilt. Wie oben deutlich wurde, ist das auch nicht immer eindeutig zu bestimmen. Hier soll im Vordergrund stehen, wie die Texte heute zu den Konfirmandinnen und Konfirmanden sprechen. Die "Inspiration" der Texte ist aktuell: Sie können in unsere Zeit und Situation sprechen, wir können mit den Texten kommunizieren. Irritation und Ärgernis können dabei didaktisch genutzt werden. So ist offen, auf welche Seite sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden in diesen "Gaunerstücken" schlagen werden und aus welchen Beweggründen sie das tun. Die Uneindeutigkeiten der Geschichten sollen ihnen in der vorliegenden Unterrichtsstunde eigenständige hermeneutische Leistungen ermöglichen.

Um diese Arbeit vor Beliebigkeit zu bewahren, helfen dennoch Ergebnisse aus der exegetischen Beschäftigungt4 mit diesen Texten als Denkanstöße und Impulse:

  • Die Geschichten schildern Menschen, wie sie sind: mit ihren Befürchtungen, Hoffnungen, Raffinessen. Diese sind unsere "Glaubens-Vorfahren", keine unerreichbaren Idealtypen.
  • Nehmen wir an, das Gegenüber des Feilschens sei Gott selbst. Warum lässt er sich betrügen? Um des Glaubens willen? Um des Menschlich-Allzumenschlichen willen? Weil in einer unmenschlichen Welt der Glaube eine List braucht?
  • Hinter dem Betrug steht ein höherer, immaterieller Wert…
  • In unserer weltlichen Realität gibt es keinen edlen, perfekten Standpunkt, sondern nur einen mühsamen Suchprozess im Dilemma unserer mittelmäßig-menschlichen Möglichkeiten.
  • Im Gottesreich versammelt sich einiges zwielichtige Volk – wie wir?
  • Das Gottesreich ist ein moralinfreier Raum, der Freiheit gibt und Freiheit lässt. Menschliche Maßstäbe gelten hier nur bedingt.

Es ist nicht davon auszugehen, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden die Texte kennen. Andererseits ist eine vorangestellte lange Textarbeit nicht zu empfehlen, weil sie das Interesse am Stoff schmälern kann. Deshalb soll gleich handlungsorientiert gearbeitet werden. Die vier biblischen Texte5 wurden auf ihre Grundaussagen reduziert und aktualisiert (M 1). Sie bilden die Fälle, die richterlich geprüft werden. Es werden Rollen mit Anweisungen verteilt:

Es gibt Staatsanwälte, Pflichtverteidiger und Richter (M 2). Jeder Fall erhält einen eigenen Staatsanwalt, Richter, Verteidiger6 und wird in den Berufsgruppen getrennt (also Staatsanwälte unter sich etc.) diskutiert. Die Aufgabe: Nach amerikanischem Vorbild soll eine Haftprüfung vorbereitet und durchgeführt werden. Das bedeutet, vor der Verhandlung über eine Straftat wird richterlich entschieden, ob der Täter bis zur Verhandlung

  1. in Haft verbleiben muss,
  2. gegen Kaution frei kommt,
  3. ohne Bedingungen auf freiem Fuß bleibt.

Andere als diese drei Möglichkeiten gibt es nicht. Leitende Motive bei der Entscheidungsfindung sind allein die Schwere der Tat, die Frage, wie schwer der angerichtete Schaden ist und ob Gefahr bzw. Wiederholung droht.

Die Arbeitsgruppen sollen sich verständigen, für welche der drei Bedingungen sie plädieren und Begründungen dafür erarbeiten. Der Straftäter hat in der Haftprüfung bis zur Verhandlung keine Gelegenheit, sich zu äußern. Es ist auch darauf zu achten, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden diese Perspektive noch nicht eintragen. Im Moment interessiert nur die Tat und die Frage ihrer möglichen Folgen. (Dauer: ca. 15 Min.)

Die Haftprüfungen für die Fälle 1 bis 4 werden nacheinander gespielt. Im Anschluss an jedes Ergebnis kann im Plenum kurz über den Entscheid diskutiert werden. (Dauer ca. 20 Min.)

Vertieft wird die Arbeit erst mit dem folgenden Auftrag: "Stellen wir uns vor, die Angeklagten dürften einen Satz zu ihrer Verteidigung sagen. Schreibt einen solchen Satz – egal zu welchem Fall – auf eine Sprechblase." Durch die Identifikation mit dem Straftäter geschieht nun auch ein Perspektivenwechsel. Es wird deutlich, dass mit der Person des Täters Unberechenbares ins Spiel kommt: Existenzangst, Not, Ärger, Neid, Hoffnung. Die Fälle werden in der Mitte ausgelegt. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden ordnen ihre Sätze den Fällen zu. Es wird noch einmal überlegt, ob die o. g. Haftprüfung ggf. geändert werden sollte.7

Einer der Fälle, Lk 16,1-7 (ohne V.8!) wird nun als Text vorgelegt, gelesen und zunächst offen darüber gesprochen.

Folgende Fragen können besprochen und die damit verbundenen Intentionen verfolgt werden:

"Passen die Sprechblasen-Texte?" "Worin unterscheidet sich dieser Text von Fall 4?" f Die Konfirmandinnen und Konfirmanden sollen überprüfen, ob der biblische Text Aspekte enthält, die sie noch nicht bedacht haben.

"Warum tut der Verwalter das?" f Die Konfirmandinnen und Konfirmanden sollen erarbeiten, dass der Verwalter in einer existentiellen Klemme steckt. Sein Betrug ist eine Auflehnung gegen lebenszerstörende Verhältnisse. Er schadet dabei dem Reichtum, sein Eigennutz wird zum Vorteil für andere.

"Wie würde der ‚Herr‘ reagieren?" f Diese Frage bahnt die Alternative zwischen der Sphäre der Abrechnung und der Sphäre des Vergebens an. Je nachdem, wie die Konfirmandinnen und Konfirmanden sich entscheiden, beschreiten sie eine dieser Interaktionsebenen.8

"Passt so ein Text in die Bibel?" "Wie könnte eine ‚himmlische Haftprüfung‘ aussehen?" f Hier wird die eben angebahnte Denkrichtung vertieft. Die Lerngruppe kann herausfinden, dass die Bibel lehrt: Gott steht auf der Seite der Verlierer und der Unterlegenen und er lässt mit sich feilschen, wenn es um die Frage nach einem würdigen Leben geht.

Erst im Anschluss an das Gespräch erhält die Gruppe V. 8a und gemeinsam wird überlegt, worin die "Klugheit" besteht, wie man die Erzählung verstehen kann und auch, was nicht einleuchtet. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden sollen dabei nicht lernen, dass Lügen und Betrügen gut ist und zu Glaubenszwecken alles erlaubt ist. Aber sie können dabei herausfinden, dass auch in der Bibel von Fehlbarkeiten erzählt wird; sie können Gott kennen lernen als einen, mit dem man rechten und kämpfen kann, wenn die menschlichen Bedingungen das gute, menschenwürdige Leben bedrohen und dass die eigenen kreativen Energien ein Gespür für Gottes schöpferischen Lebenswitz erkennen lassen.

 


M 1

Fall 1: Angeklagter Jakob Schleicher
Tatvorwurf: Jakob Schleicher hat sich durch Urkundenfälschung einen Großteil der Erbschaft des Familienbesitzes erschlichen und damit seinen Bruder betrügerisch hintergangen. Bis zur Rechtsgültigkeit des Dokumentes haben weder Eltern noch Geschwister oder weitere Angehörige der Familie Verdacht geschöpft.


Fall 2: Angeklagter Erdal Ab-Ram

Tatvorwurf: Bei Einreise in das Asylland Germanistan vernichtete er alle Personaldokumente seiner Frau Kiara Ab-Ram vollständig und gab sie bei den zuständigen Behörden als seine Schwester aus.


Fall 3: Angeklagter Dimitri S. Semestros

Tatvorwurf: S. Semestros bewarb sich als ausländischer Saisonarbeiter bei einem hiesigen Spargel-Fabrikanten. Während seiner Arbeit fand er im Feld vergraben eine Kiste mit wertvollen, vermutlich antiken Gegenständen. Er nahm die Kiste an sich und bereicherte sich dadurch unrechtmäßig, da er dem Besitzer des Landes nichts von dem Fund erzählte. Bemerkenswert ist der Umstand, dass Semestros zuvor jedoch den Teil des Feldes käuflich erworben hat, um vorzutäuschen, er hätte den Fund auf seinem Eigentum entdeckt.


Fall 4: Angeklagter Utz Klausen

Tatvorwurf: Klausen war langjährig als Manager einer gut gehenden Firma beschäftigt, bis gegen ihn der Verdacht der Rechnungsfälschung erhoben wurde. Ihm drohte die Entlassung. Um seinen Ruf aufzupolieren, besserte er deshalb noch nach Aufdeckung der Tat den Kontostand von Schuldnern der Firma auf, indem er neue, verringerte Schuldschreibungen ausschrieb. Er wollte sich dadurch günstige Bedingungen für die Zeit der Arbeitslosigkeit verschaffen.

 


M 2

Staatsanwälte:
Ihr seid Staatsanwälte und bereitet eine Haftprüfung vor. Eine Haftprüfung entscheidet über die Frage, was mit dem Angeklagten bis zur Hauptverhandlung geschehen soll. Dazu lest ihr euch den Fall durch und beurteilt die Schwere der Tat. Als Staatsanwälte liegt euch vor allem das Gemeinwohl und die Sicherheit aller Bürger am Herzen. Nun entscheidet ihr:

  • Soll der Angeklagte bis zur Verhandlung hinter Gitter? oder
  • Soll er eine Kaution zahlen? oder
  • auf freien Fuß kommen?

In der Haftprüfung müsst ihr eure Entscheidung dem Richter vorschlagen und begründen. Er wird dann eine endgültige Entscheidung treffen.


Pflichtverteidiger:
Ihr seid Pflichtverteidiger und bereitet eine Haftprüfung vor. Eine Haftprüfung entscheidet über die Frage, was mit dem Angeklagten bis zur Hauptverhandlung geschehen soll. Dazu lest ihr euch den Fall durch und beurteilt die Schwere der Tat. Als Pflichtverteidiger liegt euch vor allem das Wohl und die Freiheit eures Mandanten am Herzen. Nun entscheidet ihr:

  • Soll der Angeklagte bis zur Verhandlung hinter Gitter? oder
  • Soll er eine Kaution zahlen? oder
  • auf freien Fuß kommen?

In der Haftprüfung müsst ihr eure Entscheidung vorschlagen und begründen. Er wird dann eine endgültige Entscheidung treffen.


Richter:
Ihr seid Richter und werdet gleich eine Haftprüfung vornehmen. Eine Haftprüfung entscheidet über die Frage, was mit dem Angeklagten bis zur Hauptverhandlung geschehen soll. Der Staatsanwalt und der Pflichtverteidiger werden euch Vorschläge unterbreiten, wie mit dem Angeklagten verfahren werden soll, ob er:

  • bis zur Verhandlung hinter Gitter kommt oder
  • eine Kaution zahlen soll oder
  • auf freien Fuß kommen soll.

Beide sollen ihre Vorschläge ausführlich begründen. Als Richter liegt euch Gerechtigkeit, Fairness und das Wohl aller am Fall Beteiligten am Herzen. Dann entscheidet ihr ob der Angeklagte bis zur Verhandlung in Haft bleibt, eine Kaution zahlen muss oder auf freien Fuß gesetzt wird. Begründet eure Entscheidung!

 

Anmerkungen

  1. Mit dem "Herrn" in V. 8 sei nicht Jesus gemeint; dieser V. gehöre nicht zum ursprünglichen Gleichnistext; die Adressaten seien ja die Jünger; das Verhalten des Verwalters sei apokalyptisch als Handeln auf die Endzeit hin zu werten; im Gleichnis geht es um "Armenfrömmigkeit" und Solidarität; die Parabel sei im Zusammenhang mit den folgenden V. 10-13 als Entscheidungsfrage: Gottes- oder Mammondienst zu lesen; u. a. m.
  2. Die Geschichte kommt zweimal in der Abrahamerzählung vor: Einmal spielt sie im Asylland Ägypten (Gen 12, 10ff.), das andere Mal in der Nomadenzeit (Gen 20).
  3. Formgeschichtlich gilt Gen 20 (und auch Gen 26, 1-11) als Neubildung der früheren Erzählung in Gen 12, was durch das verfeinerte sittliche Empfinden und die höhere theologische Religionsebene erkennbar wird.
  4. Eine facettenreiche exegetische und hermeneutische Arbeit über Lk 16,1-8 liefert Martin Autschbach, BRU 29, 1998, Magazin für die Arbeit mit Berufsschülern, hrsg. v. der Gesellschaft für Religionspädagogik Villigst.
  5. Alternativ kann der Stunde auch nur der Text Lk 16, 1-8 zu Grunde liegen.
  6. Über die Aufteilung sollte aber jeder Unterrichtende nach Gruppengröße, Arbeitsfähigkeit, Räumlichkeiten selbst entscheiden. Folgende Arbeitsweisen sind denkbar:
    • Jeder Fall erhält einen eigenen Anwalt, Richter, Verteidiger. Dabei sind alle Konfirmandinnen und Konfirmanden gleichzeitig in Gruppen beschäftigt.
    • Alle Fälle werden von einem festen Richter-, Anwalt- und Verteidiger-Team bearbeitet, die anderen schauen zu. Dies eignet sich für kleine Konfirmandengruppen.
    • Bei großen Gruppen können Fälle doppelt verhandelt werden.
    • Alle arbeiten nur an einem Fall (Lk 16, 1-8) und spielen nacheinander die Haftprüfung vor. Unterschiedliche Ergebnisse reizen zur Aussprache.
  7. Wenn die Konfirmandenstunde nur 45 Minuten dauert, wird die weitere Bearbeitung in der nächsten Woche erfolgen müssen.
  8. Prof. Dr. Harry Noormann stellt die beiden – unversöhnlichen – Beziehungssysteme menschlicher Interaktion gegenüber: das auf sächlich-aufrechnende Werte reduzierte Tauschsystem und das System der schenkenden, Würde wahrenden oder herstellenden Beziehung. Das Geschenk der Erlösung verbindet beide System: Es macht sich das Tauschmuster zu Nutze um es zugleich zu durchbrechen und zu überbieten in einer Gabe ohne Gegenleistung; in: Schneider, Evelyn: Money, Macht und Mammon, Arbeitshilfe BBS 24, Loccum 2004, S. 25 ff.

Text erschienen im Loccumer Pelikan 3/2006

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