Große Handpuppen in Unterricht und Gottesdienst

von Olaf Möller

 

Seit etwa 20 Jahren gibt es die großen Klappmaulpuppen in Menschengestalt. Die Größe, der freche Gesichtsausdruck, der bewegliche Mund und die bespielbaren Hände lassen diese Puppen besonders lebendig und ansprechend wirken. In vielen Kindergärten, Schulen und Gemeinden sind sie daher mittlerweile zuhause. Aber  obwohl sie vielerorts zu Verfügung stehen und so faszinierend aussehen, kommen die Puppen oft nur wenig oder einseitig zum Einsatz, weil es an Basiswissen und Ideen fehlt.

Dabei muss es ja nicht um Puppentheaterstücke von halbstündiger Dauer gehen – eine Spielsequenz von fünf Minuten genügt oft schon, um den Zugang zu einem Thema zu eröffnen und Ihren Gottesdienst oder Unterricht mit Zauber und Faszination zu erfüllen. Der vorliegende Artikel soll den Weg zum eigenen Spiel (und der eigenen Spielfreude) bahnen.

Eine Spielsequenz für den Kindergottesdienst und eine für den Unterricht sollen verdeutlichen, welche Möglichkeiten im Handpuppenspiel verborgen liegen und was beim spielpädagogischen Einsatz der großen Handpuppen zu beachten ist. Hinweise für die eigene Führung einer Handpuppe schließen sich an. 

Ein Familiengottesdienst zu den Themen „Teilen“ und „Visionen“

Für zwei Spieler/Spielerinnen bzw. zwei Puppen, die in diesem Fall Alfons und Lotta heißen

Alfons erscheint beschwingt mit einem Luftballon in der Hand, summt und singt: „Oh, mein Luftballon, mein schöner, schöner Luftballon, oh, Luftballon, ich hab einen Luftballon …“
Er bemerkt die Gemeinde: „Oh – hallo!“
Er hält inne und wartet auf Antwort, aber vermutlich antworten nur wenige Gemeindemitglieder, weil die Gemeinde es nicht gewohnt ist, einer Puppe Hallo zu sagen: „Ich habe euch nicht ganz verstanden – habe wohl noch etwas Wasser vom Duschen im Ohr.“ Er steckt seinen Zeigefinger kurz ins Ohr, als ob dort noch Wasser wäre. „Was ich jedenfalls sagen wollte, war – hallo!“
Nun antworten gleich viel mehr Gemeindemitglieder.
„Oh, das war ja prächtig. Sogar die Erwachsenen haben mich begrüßt! Toll … Aber schaut mal, was ich hier habe!“ Er zeigt seinen Luftballon. „Einen Luftballon! Ist der nicht schön?“ Er singt und summt wieder: „Ein Luftballon, ein Luftballon, ein Lilalilaluftballon …“
Lotta erscheint: „Hallo Alfons!“
„Hallo Lotta!“
„Oh, Alfons, was ist das denn für ein schöner Luftballon! Ooooh…“
„Ja, nicht wahr?“
„Oh, bitte schenke ihn mir!“
„Was?“
„Du sollst ihn mir schenken!“
„Nein!“
Lotta bittet und bettelt noch eine Weile, bis Alfons langsam weich wird und sagt: „Na gut – wir teilen ihn uns!“
Lotta ist begeistert: „Au ja!“ Und sie holt eine Säge hervor.
„Aber Lotta – Luftballons teilt man doch nicht mit einer Säge!“
„Nein?“
„Nein! Luftballons teilt man mit Messer und Gabel!“ Alfons holt Messer und Gabel hervor.
„Ach so …“, meint Lotta und hält die Gabel, während Alfons den Luftballon zerschneidet. Der Luftballon platzt.
„Wow!“
„Toll!!“
Und sie teilen sich die Fetzen.
„Du, Lotta, Teilen macht richtig Spaß! Nur der Anfang ist schwierig …“
„Ja, haben wir noch was, was wir teilen können?“
Sie überlegen etwas und schließlich holt Lotta eine Scheibe Knäckebrot hervor, die sie dann als nächstes – und diesmal sogar mit der Säge – zerteilen.
„Und was nehmen wir jetzt?“
„Lass uns mal etwas richtig Schwieriges teilen!“
„Au ja!“
„Vielleicht Hasenstallputzen oder eine Wolke oder ein Auto …“
„… oder Dein Taschengeld…“
„… oder Deine Oma …“

Wenn die Puppen an dieser Stelle abgehen, kann eine Predigt über das Teilen generell oder die Gütergemeinschaft der ersten Gemeinde anknüpfen.
„… oder Sitzen bleiben in der Schule oder … einen Traum. Meinst Du, man kann auch einen Traum teilen?“
„Ich glaube ja. Wenn man es wirklich will, kann man das. Besonders, wenn es ein wichtiger Traum ist …“
„Au ja. Lass uns einen Traum suchen und den teilen wir uns dann.“
„Ja, und wenn es ein ganz besonders schöner ist, dann teilen wir ihn mit ganz vielen Leuten!“
„Au ja! Am besten mit allen!“

Wenn die Sequenz hier endet, könnte eine Predigt über gemeinsame Visionen oder die gemeinsame Hoffnung auf das Reich Gottes einsetzen. Es wäre aber auch möglich, die Geschichte als Hinleitung zu einem Bibeltext (z.B: Offenbarung 21,1-4) weitergehen zu lassen:
Alfons und Lotta gehen ab. Aus dem Off hört man noch: „Schau mal, Alfons!“
„Ooooh – der ist aber schön!“
„Ja!“
„Und wie er klingt …“

„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr … Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: „Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“

Es macht einen großen Unterschied, ob Sie vor Kindern, Erwachsenen oder Kindern und Erwachsenen spielen. Erwachsene haben es schwerer, sich auf die kindlich-spielerische Ebene einzulassen, auf der das Puppenspiel stattfindet. Sie brauchen oft Hilfe dabei, die eigene Seriosität zu überwinden und einen Zugang zum Spiel zu finden. Diese Hilfe kann die Puppe selbst ihnen bieten. In der aufgeführten Spielsequenz geschieht das gleich bei der Begrüßung. Indem sich Alfons nicht damit zufrieden gibt, nur von einigen wenigen begrüßt zu werden, sondern die ganze Gemeinde auffordert, „Hallo“ zu sagen, lädt er alle zum Spiel ein, auch die Zögerlichen und Skeptischen, ganz besonders sogar diese. Er lädt dadurch zur Kindlichkeit ein, was einem Gottesdienst, in dem Gott als Vater angerufen wird, m. E. auch unabhängig von allem Puppenspiel sehr wohl tun kann. Alle, die ihn nun (freiwillig und gerne) begrüßen, betreten die Realität des Spieles und werden durch sie beschenkt.

Die Begrüßung ist auch deshalb wichtig, weil sie der Animation dient. Eine gute Animation führt eine Gruppe (in diesem Fall die Gemeinde) ins Spiel und stupst die Einzelnen behutsam an, ihre Hemmungen ein wenig abzulegen. Indem sie alle dazu einlädt, für eine kleine Weile dasselbe zu tun, erzeugt sie Verbindungen zwischen den Einzelnen, lockt sie aus ihren Isolationen und intensiviert so das Entstehen eines Gruppengefühls. Wenn es gelingt, dass die Gruppe das Gemeinsame gerne tut, steigt ihre Energie. Die Menschen werden wacher, lebendiger und empfänglicher. Ihre Hemmungen verringern sich und  die Freude nimmt zu.

Sobald Begrüßung und Animation stattgefunden haben, kann mit der Puppe der Übergang zum Thema gestaltet werden, und der Ernst ins Spiel gebracht werden. Es wäre zu kurz gegriffen, wenn die Puppe allein der Animation dient und die Szene in dem Augenblick verlässt, wo es darum geht, einen Bibelabschnitt auszulegen, sich den aktuellen Fragwürdigkeiten zu stellen oder gangbare Wege in den täglichen Konflikten zu suchen. Denn dann würden Spiel und Leichtigkeit vom Ernsthaften und Schweren getrennt, anstatt dass sie dabei helfen, neue Zugänge zum Schweren zu finden und so leichter mit ihm umgehen zu können.

Gleichzeitig ist es wichtig, die spielpädagogischen Zielsetzungen gut in das Spielerische einzubetten, denn sonst endet die Inszenierung mit einer vernünftigen Puppe, die nur noch reden und sinnieren kann. Der kaputte Luftballon und die Absurdität mit der Säge sind nicht nur gewollt; sie sind sogar notwendig. Das Närrische ist erlaubt, stellen Sie die Welt ein wenig auf den Kopf und geben Sie Ihrem Spiel eine Prise Verrücktheit. Die Gemeinde (insbesondere die Kinder) werden die Puppen umso mehr lieben!



Tipps

Als Puppenbühne können Sie einen großen Karton (mindestens ein Meter breit) nutzen, den Sie mit einem Brett so präparieren, dass eine Ablage entsteht, auf der die Puppen dann den Luftballon und das Knäckebrot zerteilen können. Um eine gute Spielhöhe zu erreichen, empfiehlt es sich, den Karton auf einen Tisch zustellen. Mit etwas Farbe oder Panne-Samt lässt sich die Bühne ohne großen Zeitaufwand noch verschönern.

Proben Sie das Stück zwei- bis dreimal im Vorfeld und lassen Sie die letzte Probe in der Kirche stattfinden, damit Sie sich beim Auftritt sicher genug fühlen und nicht auf einmal ein Taufbecken im Wege steht oder ein Adventskranz die Sicht behindert.

Eine Unterrichtselement zum Thema „Tod“

Für eine Spielerin/ einen Spieler mit einer Puppe

Lotta erscheint, sieht die Kinder gar nicht, sondern blickt auf den Boden. Sie will keinen Kontakt mit ihnen; sie ist ganz für sich. Sie seufzt.
„Ach, Mensch… ausgerechnet heute! Ausgerechnet heute, wo sowieso schon alles so blöde und grau ist, ausgerechnet heute…“
Lotta seufzt wieder, schnieft etwas und wischt sich mit dem Handrücken ein kleines bisschen unter der Nase entlang. Pause.
„Ich meine, hätte ich es gewusst, dann hätte ich mich heute nicht mit Sofie verabredet. Dann wäre ich Zuhause geblieben, und dann hätte ich noch mal seinen Stall saubergemacht. Ja …
… und ich hätte noch mal Salat gekauft, weil: Salat mochte er ja immer am liebsten …“
Pause. Wieder schnieft die Puppe und wischt sich eine kleine Träne ab.
„Aber ich konnte es ja nicht wissen. Opa hat Recht. Man weiß das nie, wenn es so weit ist …“
Und wieder verstummt die Puppe. Wenn die Stille zu lange wird, kann es vorkommen, dass die Kinder sie nicht mehr aushalten und Lotta fragen, was denn los sei. Dann blickt Lotta kurz hoch und bremst die Kinder freundlich aus:„ Ach, Kinder, ich kann gerade nicht, weil ich so traurig bin. Ich muss ein bisschen alleine sein, versteht Ihr? Maxi ist gestorben, mein Meerschweinchen.“
Und dann blickt sie wieder zu Boden und hängt wieder ihren Gedanken nach.
„Und Papa ist total blöde! Das war so eine doofe, doofe Idee von ihm! Ich will gar kein neues Meerscheinchen! Ich will nie wieder ein Meerschweinchen haben! Nie, nie wieder! Weil, so einen wie Maxi gibt es nie wieder, auf der ganzen Welt nicht!“
Pause. Und wieder schnieft Lotta.
„Aber Opa hat Recht. Ich werde jetzt einfach losgehen und Blumen suchen. Und wenn ich keine finde, dann male ich welche. Und Opa baut in der Werkstatt solange ein kleines Kistchen. Und da legen wir Maxi dann hinein, auf ein kleines Deckchen, und dann  begraben wir ihn da beim Birnbaum, neben seinem Sommerstall … Ja, so mache ich das …“
Und Lotta geht ab…

Eine wesentliche Stärke des Puppenspiels liegt darin, dass es Gefühle mit ins Spiel bringen kann. Weil die Puppe ein kindliches Wesen hat, muss sie sich nicht zurücknehmen und Gefühle unterdrücken. Dadurch wird die Puppe in gewisser Weise menschlicher, als es ein Erwachsener in der Gruppensituation oder in einem Gottesdienst zu sein wagt. Die Herausforderung der angeführten Spielsequenz liegt dabei vor allem darin, das eigene Spiel zu reduzieren und die Traurigkeit und Stille der Szene auszuhalten. Die Puppe wirkt nicht dadurch traurig, dass sie einfach „ich bin traurig“ sagt, sondern indem sie still ist, auf den Boden schaut, ihren Kopf in die Hand nimmt, seufzt etc. Die Gefühle wohnen nicht in den Worten selbst, sondern viel mehr in der Stille zwischen ihnen, am Ende eines Satzes, in einer Geste oder einer bestimmten Körperhaltung. Die Spielerin bzw. der Spieler muss darauf vertrauen, dass Stille nicht langweilig sein muss und darf vor einem schweigenden Publikum nicht erschrecken.

Wenn die Spielerin oder der Spieler die Traurigkeit selbst aushält, kann sie auf die Zuschauer übergehen. Dann ist sie am Ende der Szene noch im Raum, die Einführung in das Thema Tod ist erfolgt und die Gruppe kann sich im Stuhlkreis treffen, um über das Gesehene und Erlebte gemeinsam zu sprechen.



Tipp

Wenn Sie vor Kindern spielen, verschieben sich die Herausforderungen. Nun geht es nicht mehr darum, eine relativ stumme Menschenmenge zum Schwingen und Antworten zu bringen, sondern einen Haufen in der Regel begeisterter Kindern soviel Struktur zu vermitteln, dass sie sitzen bleiben und das Spiel von ihren Plätzen aus  verfolgen. Bevor Sie Ihre Puppe erscheinen lassen, empfiehlt es sich daher, mit den Kindern zu verabreden, dass sie auf ihren Plätzen sitzen bleiben. Dazu können Sie behaupten, dass Sie einen Gast  mitgebracht haben, der sehr schüchtern ist. Das ist zwar mit Blick auf die Puppe vermutlich gelogen, aber auf diese Weise bekommen die Kinder nicht nur eine Regel, sondern auch eine Begründung für die Regel, und das macht es ihnen leichter, sich an sie zu halten.



Hinweise für die Puppenführung

Eine gute Puppenführung hilft dem Publikum, sich auf das Spiel einzulassen und intensiviert die Faszination der Puppe. Die folgenden Tipps und Übungen können Ihnen dabei helfen, Ihre Puppe leicht und sicher spielen zu lernen.


Die Hand und der Kopf

Es empfiehlt sich, mit der rechten Hand die Hand der Puppe zu bespielen, da die Puppe auf diese Weise in der Lage ist, bei Begrüßung oder Abschied die Hand ihres Gegenübers zu schütteln. Statten Sie die Hand der Puppe dann mit einem Eigenleben aus: Lassen Sie die Puppe sich durch ihr Haar streichen, an der Nase kratzen, an ihrer Hose fummeln oder mit den Händen ausgiebig gestikulieren, wenn sie etwas erzählt. Ihr Spiel wird dadurch schnell an Ausdruck gewinnen. Mit Ihrer linken Hand können Sie den Kopf der Puppe führen. Dazu nehmen Sie den Daumen unter den Mund und die anderen vier Finger über dem Mund. Ansonsten sollte sich der Mund der Puppe synchron zu Ihrer Stimme bewegen. Wenn Sie diesbezüglich unsicher sind, empfiehlt sich hier zunächst das Üben vor einem Spiegel.

Die Augen
Für die Puppenspielerin/den Puppenspieler ist es im Spiel oft schwierig zu bestimmen, wohin die Puppe blickt, da sie/er sich hinter der Puppe befindet und so nur deren Hinterkopf sehen kann. Gleichzeitig ist die Blickrichtung der Puppe aber von großer Bedeutung: Der Augenkontakt zwischen der Puppe und ihrem Gegenüber vertieft die Kommunikation zwischen ihnen. Andersherum lässt sich feststellen: Eine Puppe, die ihr Gegenüber zwar anspricht, ihm dabei aber auf die Schulter guckt oder zur Decke sieht, irritiert.

Um eine präzise Kopfbewegung der Puppe einzuüben, hilft vor allem die Arbeit zu zweit. Bitten Sie jemanden, vor Ihrer Puppe zu stehen oder zu sitzen und den Blick Ihrer Puppe in verschiedenen Positionen solange zu korrigieren, bis sie ihm/ihr direkt in die Augen sieht. So bekommen Sie das Gefühl für Ihre Puppe. Probieren Sie diese Übung eine Woche lang täglich fünf bis zehn Minuten aus, und Ihr Spiel wird große Fortschritte machen.


Die Stimme

Es ist wichtig, dass die Puppe in einer anderen Stimmlage spricht als ihre Spielerin/ihr Spieler, da sonst nicht erkenntlich ist, wer von beiden spricht. Außerdem hilft das Verstellen der Stimme sehr dabei, in eine andere Rolle zu schlüpfen. Puppen, die Kinder darstellen, werden in höheren Stimmlagen gespielt; Bären, Räuber, Erwachsene etc. in tieferen.

Es kann sein, dass es Ihnen schwer fällt, Ihre Stimme zu verstellen.


Ich fasse zusammen:

Um die Puppe lebendig zu spielen ist es hilfreich, wenn Sie erstens auf die Augen und die Kopfhaltung der Puppe achten, zweitens den Mund der Puppe synchron zur Stimme bewegen, drittens die Hände der Puppe gestikulieren lassen und viertens die Stimme verstellen. Sie haben also buchstäblich alle Hände voll zu tun. Erstaunen Sie also bitte nicht, wenn Sie sich bei Ihren ersten Spielversuchen etwas überfordert vorkommen. Das ist ganz natürlich.
Folgende Anregungen können Ihnen dabei helfen, in kleinen Schritten erfolgreich ins Spiel zu kommen:

  • Suchen Sie sich ein empfängliches Publikum, eine nette Klasse oder eine gute Gelegenheit, wenn Sie die Puppe das erste Mal einsetzen. Spielen Sie die ersten Male nur vor Kindern und dann erst vor Erwachsenen. Überfordern Sie sich nicht.
  • Erlauben Sie sich, in Ihrem Spiel „Fehler“ zu machen, z.B. zu vergessen, den Mund der Puppe beim Sprechen zu öffnen oder während des Spieles wieder in Ihre normale Sprechstimme zu rutschen. All das ist nicht schlimm, erst Recht nicht, wenn Sie vor Kindern spielen. Je nachsichtiger Sie mit sich sind, desto schneller werden Sie lernen und desto mehr Spaß werden Sie dabei haben.
  • Kosten Sie von der Freiheit des Puppenspiels. Die Puppe darf viel, viel, viel mehr als Sie als Erwachsene es dürfen. Erlauben Sie sich Verrücktheiten. Lassen Sie die Puppe (wenigstens ab und zu) Unsinn erfinden, lügen, frech sein. Fallen Sie aus Ihrer Rolle. Warum sollen Sie die Puppe als normale Person spielen, wenn Sie schon normal sind? Je lebendiger, eigener, vielleicht auch widersprüchlicher eine Puppe gespielt wird, desto faszinierender ist sie.
  • Genießen Sie Ihr Spiel. Wenn Sie Freude am Spiel haben, steigen die Chancen, dass auch Ihre Zuschauer Freude daran haben, immens.
  •  Spielen Sie nicht zu lange. Fünf Minuten genügen. Hören Sie auf, wenn es am schönsten ist. Wenn Ihnen das gelingt, wird Ihnen und Ihren Zuschauern Ihr Spiel in guter Erinnerung bleiben, und sie werden mehr wollen und sich darauf freuen, Ihre Puppe bald einmal wieder zusehen.

Probieren Sie es aus. Viel Freude erwartet Sie und alle Beteiligten …

Text erschienen im Loccumer Pelikan 1/2008

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